Wenn sich 2014 ein Start up zur Einstellung von Mitarbeitern entschlossen hat, dann wurden daraus gleich statistische 3,5 neue Jobs. Die Neugründungsrate (9,2 %) und die Schließungsrate (9,0 %) der neuen „Arbeitgeberunternehmen“ hielten sich praktisch die Waage, wie Statistik Austria berichtet.
Start ups mit Mitarbeitern
Bei der Statistik zur Arbeitgeberunternehmensdemografie werden von Statistik Austria nicht nur Unternehmen herausgefiltert, die bereits zum Zeitpunkt der Gründung (mindestens einen) unselbstständig Beschäftigte(n) hatten, sondern auch jene, die erst im Laufe der Zeit zu Arbeitgebern wurden. Ein-Personen-Unternehmen unter den Start ups wurden aus der Statistik ausgeschieden. Im Durchschnitt wurden 2014 pro neugegründetem Arbeitgeberunternehmen 3,5 Arbeitsplätze geschaffen. 21.864 Arbeitgeberfirmen wurden im gleichen Zeitraum geschlossen, was einer Schließungsrate von 9,0% entspricht.
Höchste Neugründungsrate bei Dienstleistungen
Die überwiegende Mehrheit (rund 85%) der neuen Arbeitgeberfirmen war 2014 im Dienstleistungsbereich angesiedelt, die meisten davon in den Bereichen „Handel“ (4.284), „Beherbergung und Gastronomie“ (4.054) sowie „Freiberufliche/technische Dienstleistungen“ (3.056). Die höchste Neugründungsrate im Dienstleistungsbereich war in der Branche „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ (13,1%) zu verzeichnen, gefolgt von den Bereichen „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ (12,6%), „Erziehung und Unterricht“ (12,3%) bzw. „Information und Kommunikation“ (12,1%). Am geringsten war die Neugründungsrate im Bereich „Gesundheits- und Sozialwesen“ (6,0%).
Dauerbrenner Bau
Im Produzierenden Bereich wies der Bereich „Bau“ (9,4%) die höchste Neugründungsrate auf. Am niedrigsten war der Anteil der Neugründungen an allen Arbeitgeberunternehmen im „Bergbau“ (2,6%.
Bau und Co brauchen MitarbeiterInnen
Was die Auswirkung auf die Beschäftigungslage betrifft, wurden im Produzierenden Bereich überdurchschnittlich viele neue Jobs geschaffen (3,8 Beschäftigte pro Arbeitgebergründung); im Dienstleistungsbereich waren es 3,4 Beschäftigte je neuem Arbeitgeberunternehmen.
Häufigste Rechtsform: Einzelunternehmen
Die Mehrheit (rund 60%) der 22.252 neuen Arbeitgeberfirmen im Jahr 2014 wurden als Einzelunternehmen gegründet. Auf die Rechtsformgruppe der Kapitalgesellschaften entfielen 27,4%; die restlichen 12,2% der Arbeitgebergründungen machten Personengesellschaften und andere Rechtsformen aus. 86,6% der Arbeitgebergründungen hatten im Jahr der Gründung zwischen einem und vier unselbständig Beschäftigte, 9,4% wurden mit fünf bis neun unselbständig Beschäftigten gegründet, und nur 4,0% entfielen auf Gründungen mit zehn oder mehr Angestellten.
Meiste Arbeitgeberunternehmen in Wien
Rund 6.000 (27,2%) der neuen Arbeitgeberunternehmen wurden 2014 in der Bundeshauptstadt gegründet, gefolgt von Niederösterreich (16,7%), Oberösterreich (13,3%) und der Steiermark (13,2%). Auf diese vier Bundesländer entfielen rund 70% der Arbeitgebergründungen. Die Neugründungsraten lagen zwischen 7,2% in Vorarlberg und 11,3% in Wien.
Hälfte aller Neugründungen sind wissens- und forschungsintensiv
Im Jahr 2014 wurden 23.149 der insgesamt 45.865 Neugründungen in Österreich als wissens- und forschungsintensive Unternehmen gegründet. Der höchste Anteil dieser Neugründungen (90,4%) war in der Beschäftigtengrößenklasse „0 unselbständige Beschäftigte“ zu verzeichnen. Rund 7,8% der wissens- und forschungsintensiven Unternehmen wurden mit zwischen 1 und 4 unselbständig Beschäftigten gegründet; zwischen 5 und 9 bzw. 10 und mehr unselbständig Beschäftigte hatten nur 1,2% bzw. 0,7% der wissens- und forschungsintensiven Neugründungen.