Das Infrastrukturministerium verstärkt die Förderung für Industrie 4.0-Projekte. Für Studien, Pilotproduktionen und Informationsmaßnahmen stehen 185 Mio. Euro zur Verfügung.
Sammelsurium an Förderprogrammen
Das Infrastrukturministerium (bmvit) hat ein Maßnahmenpaket zur Durchsetzung von Industrie 4.0-Maßnahmen in Österreich aufgelegt. Das Paket beinhaltet unter anderem jährliche Forschungsförderungen in der Höhe von 185 Millionen Euro, Pilotfabriken, Stiftungsprofessuren, den Verein „Plattform Industrie 4.0“ und begleitende Studien.
Pilotfabriken sollen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie festigen
Bei einer Pressekonferenz des bmvit wurde der Ausschreibungsstart für zwei Pilotfabriken bekanntgegeben. Hier können Industrie und Wissenschaft gemeinsam neue Verfahren entwickeln und Produktionsprozesse in einem realistischen Umfeld erproben. Das Infrastrukturministerium übernimmt dabei die Hälfte der Kosten – bis zu zwei Millionen Euro für drei Jahre. An den zwei Standorten sollen neue Ansätze zu Verfahrenstechnik und Fließband-Produktion („Diskrete Produktion“) erforscht und damit neue Methoden für den Einsatz innovativer Werkstoffe bzw. zur Produktion kleiner Stückmengen gefunden werden. „Mit den Pilotfabriken haben auch Klein- und Mittelbetriebe die Chance, neue Technologien und Produktionsverfahren zu testen, ohne die Produktion im eigenen Betrieb dabei zu beeinträchtigen“, heißt es im Ministerium.
Förderung für Industrie 4.0: 185 Millionen
Insgesamt fördert das Infrastrukturministerium Forschung und Entwicklung im Bereich Industrie 4.0 mit 185 Millionen Euro im Jahr. Dabei finanziert das bmvit unter anderem Stiftungsprofessuren, die in enger Kooperation mit der forschenden Industrie an neuen Werkstoffen und Produktionstechnologien arbeiten. Das Infrastrukturministerium hat auch mehrere Studien in Auftrag gegeben, die die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Ausbildung und Arbeitsmarkt in Österreich untersuchen. Zudem investiert das Infrastrukturministerium in die Grundlagen für den digitalisierten Wirtschaftsstandort. Neben der Breitbandmilliarde zum flächendeckenden Ausbau von schnellem Internet bis 2020 wird schon jetzt an der Umsetzung der nächsten Technologiegeneration gearbeitet: Ende 2017 wird der Infrastrukturminister eine 5G-Strategie für die Telekom-Infrastruktur vorlegen, mit der der Standort für den neuen Mobilfunkstandard fit gemacht wird.
Plattform soll zur Info-Drehscheibe werden
Um die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt zu erforschen und Handlungsvorschläge zu erarbeiten, hat das Infrastrukturministerium gemeinsam mit der Arbeiterkammer (AK) und der Industriellenvereinigung (IV) die „Plattform Industrie 4.0“ ins Leben gerufen. Ebenfalls beteiligt sind Unternehmen, Universitäten und Interessensverbände. Mehr zum Thema:
- bmvit: Leichtfried präsentiert Maßnahmenpaket Industrie 4.0
- FFG: Produktion der Zukunft – 21. Ausschreibung Pilotfabriken Industrie 4.0