Digitalisierung: Diese Branchen profitieren vom Internet der Dinge

23. Dezember 2016 Drucken
Digitalisierung: Diese Branchen profitieren vom Internet der Dinge
Digitalisierung Österreichs ein ähnliches Bild wie bei Forschung, Bildung und Umwelt. Österreichs Position liege im europäischen Mittelfeld - mit zu wenig Ehrgeiz, ins Spitzenfeld vorzudringen. |© APA © APA

Weitgehend automatisierte Produktionsanlagen und vernetzte Autos sind in Deutschland erste Ergebnisse des digitalen Wandels. In der deutschen Informations- und Telekombranche werden sich die Umsätze in den kommenden drei Jahren verdoppeln, prognostiziert eine Studie von McKinsey. Enormer Umsatzhebel Mit dem Internet der Dinge, also der intelligenten Vernetzung von Geräten und Maschinen, lassen sich im Jahr 2020 in Deutschland […]

Weitgehend automatisierte Produktionsanlagen und vernetzte Autos sind in Deutschland erste Ergebnisse des digitalen Wandels. In der deutschen Informations- und Telekombranche werden sich die Umsätze in den kommenden drei Jahren verdoppeln, prognostiziert eine Studie von McKinsey.

Enormer Umsatzhebel

Mit dem Internet der Dinge, also der intelligenten Vernetzung von Geräten und Maschinen, lassen sich im Jahr 2020 in Deutschland 23 Milliarden Euro umsetzen. Heute liegen die Umsätze der Informations- und Telekommunikationsbranche mit dem so genannten Internet of Things (IoT) bei jährlich unter 10 Milliarden Euro – das Potenzial wird sich also binnen fünf Jahren mehr als verdoppeln. Die wichtigsten Anwendungsfelder sind dabei die Digitalisierung der Fertigung (Industrie 4.0) mit einem Potenzial von knapp 9 Milliarden Euro sowie vernetzte Fahrzeuge mit rund 4 Milliarden Euro. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer Marktanalyse der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Zur Bestimmung der Marktgröße wurden mehr als 150 Anwendungsfelder in verschiedenen Branchen untersucht.

Software wird zur Königsdisziplin

Deutschland habe im Thema ‚Internet der Dinge eine gute Ausgangsposition, heißt es in der Studie. Immer mehr Maschinen werden vernetzt, was beispielsweise Wartungsintervalle verkürzt und Prozesse verbessere. Auch beim vernetzten Fahrzeug sei die deutsche Industrie weltweit in der Spitzengruppe. Rückstand habe die hiesige Wirtschaft allerdings in Anwendungsfeldern wie der Digitalisierung des Gesundheitswesens oder der Vernetzung von Gebäuden als „Smart Homes“.

Industrie 4.0 wird günstiger

So werde bis 2020 der Preis für ein grundlegendes IoT-Modul, das Hardware ans Internet anschließt, von heute vier Euro auf ein bis zwei Euro fallen. Zudem würden weitere Rahmenbedingungen wie ein Ökosystem spezialisierter Entwickler und gesteigerte Sicherheitsanforderungen Stück für Stück gelöst.

Software und Apps versprechen die höchsten Umsätze

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Das größte Umsatzpotenzial bieten langfristig nicht allein die IoT-Hardware oder die Vernetzung von Geräten, sondern vor allem die Software, die als Plattform Anwendungen rund um das Internet der Dinge anbietet. In Sachen Softwarekompetenz wird für Deutschland allerdings noch Nachholbedarf geortet.

Offene Frage

Noch ungeklärt sind zahlreiche regulatorische Themen: „Dies reicht von der Frage, wem die Daten vernetzter Geräte gehören über die Haftung – vor allem in kritischen Bereichen wie Gesundheit oder Fahrzeuge – bis hin zu Sicherheits- und Vertraulichkeitsstandards“, so die Studie.