Höhenflug am heimischen Immobilienmarkt hält weiter an

01. März 2017 Drucken
Höhenflug am heimischen Immobilienmarkt hält weiter an
Günstige Finanzierungsbedingungen führen in Österreich zu einem gesteigerten Transaktionsvolumen. |© Christian v. R./pixelio.de © Christian v. R./pixelio.de

121.436 Immobilienverkäufe im Wert von 26,87 Mrd. Euro wurden 2016 im Amtlichen Grundbuch in ganz Österreich registriert, meldet das Immobilien-Experten-Netzwerk RE/MAX. Mehr Verkäufe als im Rekordjahr 2015 Dies sind um 8,3% mehr Immobilienkäufe als im bisherigen Rekordjahr 2015, ein Viertel mehr als 2014 und beinahe um die Hälfte mehr als im Jahr 2013. Der Wert […]

121.436 Immobilienverkäufe im Wert von 26,87 Mrd. Euro wurden 2016 im Amtlichen Grundbuch in ganz Österreich registriert, meldet das Immobilien-Experten-Netzwerk RE/MAX.

Mehr Verkäufe als im Rekordjahr 2015

Dies sind um 8,3% mehr Immobilienkäufe als im bisherigen Rekordjahr 2015, ein Viertel mehr als 2014 und beinahe um die Hälfte mehr als im Jahr 2013. Der Wert der Immobilienverkäufe stieg von 2015 auf 2016 um 3,4 Mrd. Euro auf 26,9 Mrd. Euro. Das sind um 14,2% mehr als der bisherige Rekordwert aus dem Vorjahr und ein Drittel mehr als 2014.Als verlässlichste aller Immobilienkauf-Datenquellen liefert wieder das Amtliche Grundbuch die öffentlich zugänglichen Kaufverträge. IMMOunited Roland Schmid erfasst sie in der Kaufvertrags-Sammlung und RE/MAX Austria Research analysiert sie lückenlos für ganz Österreich und veröffentlicht den RE/MAX-ImmoSpiegel.

Bundesländer im Übersichtvergleich

Niederösterreich führt die Immobilienverbücherungs-Statistik mit 25.344 Liegenschaften an, dahinter Wien (19.490), die Steiermark (17.864), knapp vor Oberösterreich (17.610) und Tirol mit 11.126 Objekten. Salzburg liegt mit 8.548 Immobilien hauchdünn vor Kärnten (8.451) und das Burgenland mit 6.868 Verbücherungen vor Vorarlberg mit 6.135.Wertmäßig liegt natürlich die Bundeshauptstadt Wien mit 8,2 Mrd. Euro Immobilien-Umsatz voran. Das ist mehr als der gesamte Immobilien-Umsatz der Bundesländer Kärnten (1,3 Mrd. Euro), Vorarlberg (1,6), Salzburg (2,4) und der Steiermark (2,9 Mrd. Euro). Auch Niederösterreich – mit seinen 3,8 Mrd. Euro die Nr. 2 im Bundesländer-Ranking nach dem Immobilienverkaufswert – kommt zusammen mit der Nr. 3, Oberösterreich (3,3 Mrd. Euro) und dem Burgenland (0,5 Mrd. Euro) nicht an Wien heran.Die stärkste Dynamisierung der Immobilienverkäufe gegenüber 2015 fanden die RE/MAX-Experten in Salzburg (+12,6%) und im Burgenland (+11,5%), die geringste in Oberösterreich mit +5,8%.Bei den Umsätzen zeigte sich der größte absolute Zuwachs erwartungsgemäß in Wien mit über einer Milliarde Euro. In Prozenten lag aber Salzburg mit +21,6% vor Oberösterreich (+17,1%) und Vorarlberg (+16,1%).

Wien bleibt wichtigster Immobilienmarkt

Wie schon im Jahr 2015 entfielen im Vorjahr 30,6% aller bezahlten Immobilien-Euros auf Wien, dem wertmäßig wichtigsten Immobilienmarkt in Österreich. 2016 war er 8,2 Mrd. Euro schwer. Damit ist der Wiener Immobilienmarkt im Vergleich zu 2015 wieder um eine weitere Milliarde Euro oder um +14,6% gewachsen. Dahinter verbergen sich allerdings nicht nur Teuerung und Wertsteigerung, sondern auch 1.438 mehr gehandelte Wohnungen, Häuser, Grundstücke etc., also ein Plus von +8,0%.Die umtriebigsten Bezirke beim Immobilienhandel im Jahr 2016 waren die Donaustadt (2.009 Verbücherungen), Favoriten (1.778), Floridsdorf (1.388), Leopoldstadt (1.209), Penzing (1.122), Landstraße (1.103) und auf Platz 7 mit 1.025 auch noch im Club der Bezirke mit über 1.000 Transaktionen der Bezirk Meidling. In der Donaustadt wurden damit beinahe gleich viele Immobilienkaufverträge abgeschlossen wie in den Bezirken Josefstadt (182), Innere Stadt (201), Mariahilf (345), Neubau (412), Wieden (496) und Alsergrund (554) gemeinsam. Im Mittelfeld lagen die Bezirke Ottakring mit 937 Verbücherungen, vor Liesing (805), Rudolfsheim-Fünfhaus (795), Döbling (783), Hietzing (761) Margareten (741), Hernals (739), Brigittenau (738), Währing (718) und Simmering (649).Die Bezirke mit dem höchsten gehandelten Immobilienwert sind Wien 3 (Landstraße) mit 723 Mio. Euro, gefolgt von Donaustadt (649), Favoriten (642), Innere Stadt (544) und Floridsdorf (510 Mio. Euro). Um den Rekordumsatz im „Dritten“ zu egalisieren, müssen sich dagegen die Josefstadt (123 Mio. Euro), Brigittenau (149), Mariahilf (165), Rudolfsheim-Fünfhaus (218) und Simmering (222 Mio. Euro) zusammentun.Wo waren die großen Veränderungen zum Vorjahr? Nach der Anzahl in der Leopoldstadt und in Favoriten mit +40,9% bzw. +37,2% mehr Verbücherungen als im Jahr 2015.Die teureren Bezirke an der Peripherie im Norden und im Westen sind auch wieder durch überdurchschnittliche Umsatz-Steigerung aufgefallen: Döbling (+19,2), Währing (+44,3%), Hietzing (+30,6%) und Liesing (+30,2%). Im Innenstadtbereich boomte wertmäßig der Erste Bezirk (+40,7%) und vor allem der Bezirk Landstraße mit einem doppelten Verbücherungswert als 2015. Erklärungen dafür kommen aus der Hitliste der Big Deals. Die fünf umsatzträchtigsten Immobilienkäufe, die das Grundbuch 2016 registriert hat, waren allesamt in Wien: Ein Hotelkomplex in Dritten um 169 Mio. Euro, ein Zinshaus im Ersten um 80 Mio. Euro, ein Viertel eines Einkaufszentrums im 21. um 58 Mio. Euro, ein Grundstücks-Komplex im Zehnten um 58 Mio. und ein Zinshaus in der Inneren Stadt um 48 Mio. Euro.