Hypo Alpe Adria ist abgehakt. Der KWF setzt 2017 die Schwerpunkte auf Kofinanzierungen und Digitalisierungs-Initiativen.
KWF-Budget mit 35,6 Mio. Euro
2017 stehe den Kärntner Förderungs Fonds KWF 35,6 Mio. EUR an Fördermittel zur Verfügung, 13 Mio. EUR davon kommen von der EU (EFRE*-Kofinanzierung). Neben dem EU-Schwerpunkt, u. a. mit den Ausschreibungen zu INTERREG Slowenien und Italien, forciert der KWF die Zusammenarbeit mit den Bundesförderstellen AWS, ÖHT und FFG. Der Großteil kommender Projekte soll über Kofinanzierungen gefördert werden.
Fokusthemen bleiben gleich
Neben den Förderschwerpunkten in den Bereichen Gewerbe, Industrie, Tourismus, Technologiefonds und der weiteren Forcierung von Ausschreibungen, um die besten Projekte vor den Vorhang zu holen, werden auch im Bereich der Wirtschaftsentwicklung (Silicon Alps Cluster, Lieferantentwicklung 2.0, Regionalentwicklung) und im Bereich der Beteiligungsfinanzierung (BABEG Venture Fonds II) akkordierte Maßnahmen gesetzt, um eine größtmögliche Hebelwirkung zu erzielen.
Kärntner Technologiefonds verdoppelt 2016 seine Auszahlungen
Der beim KWF angesiedelte Technologiefonds Kärnten fördert qualitativ anspruchsvolle Projekte mit starkem F&E-Bezug und wird 2016 rund 12 Millionen Euro auszahlen – mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahr. Rund zwei Drittel der Fördermittel – rund 8 Millionen Euro – kommen dabei betrieblichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von schwerpunktmäßig Kärntner KMU zugute, die verbleibenden vier Millionen Euro fördern den Ausbau der Forschungs- und Technologieinfrastruktur sowie Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Mehr Förderausschreibungen
Mit speziellen Programmen stärken der KWF und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG forschungs- und entwicklungsaffine Unternehmen. Sowohl FFG als auch KWF setzen dabei verstärkt auf Ausschreibungen (Calls), um im Zuge von Wettbewerben die besten und aussichtsreichsten Projekte zu fördern. Mit dem KWF Innovationsassistenten-Call wurde ein über Kärntens Grenzen hinausgehendes Branchennetzwerk von Expertinnen und Experten aufgenbaut. Aktuell einreichen können Kärntner Unternehmen ihre innovativen Projekte im Zuge des KWF Wettbewerbs »Smart Production – Produktion der Zukunft«, bei dem Beratungsleistungen und Investitionen rund um das Thema »Industrie 4.0« gefördert werden.
Kernprogramm Silicon Austria Initiative
Ausschreibungen im Bereich F&E auf Bundesebene sind im Zuge der »Silicon Austria Initiative« zu erwarten. Bei dieser werden in den nächsten vier Jahren über das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bmvit rund 100 Millionen Euro an Fördermittel für das Themenfeld Mikroelektronik bereitgestellt. Die Initiative unterstützt auch den heuer von KWF und Steirischer Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG neu ins Leben gerufenen „Silicon Alps Cluster“. Durch die Kostenteilung zu je einem Viertel zwischen bmvit, SFG, KWF und Unternehmen in der Höhe von je 250.000 Euro jährlich kann ein Jahresbudget von 1 Million Euro aufgestellt werden, das zudem vertraglich auf drei Jahre gesichert ist. Durch den Cluster und Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel die CTR Carinthian Tech Research AG ist Kärnten vorbereitet, um bei der hoch dotierten Silicon Austria Initiative zusätzlich F&E-Mittel lukrieren zu können.
Lakeside Park punktet
Erfreulich entwickelt sich auch das von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft im Lakeside Park betriebene Institut für Robotic und Mechatronik, das thematisch auf die Schwerpunkte von Mensch-Roboter-Kollaboration bis -Koexistenz sowie auf Robotersicherheit (Safety und Security) und Spezialrobotik setzt. Mit einem Team von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte eine in Österreich einzigartige Robotik-Infrastruktur in ihrer initialen Ausbaustufe realisier werden.
2017 ist die Stiftungsprofessur »Industrie 4.0« an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt gestartet, die in Kooperation mit der TU Graz durchgeführt wird. Thematisch dreht sich dabei alles um autonome, ressourceneffiziente, adaptive und vernetzte Produktionssysteme. Die Kosten für die auf fünf Jahre konzipierte Professur von rund 3 Millionen Euro werden von den beteiligten Unternehmen, dem KWF, den Universitäten Klagenfurt und Graz sowie der Privatstiftung der Kärntner Sparkasse getragen.
COMET strahlt nach Kärnten
Auch im Zuge des über die FFG ausgeschriebenen COMET-Programms (Competence Centers for Excellent Technologies), das in den nächsten Jahren weitere acht Exzellenz-Projekte in Österreich mit insgesamt 18 Millionen Euro fördert, ist Kärnten auf Unternehmens- und Forschungsebene bei den Projekten „DeSSnet – Dependable, secure and time-aware sensor networks“ und „Flippr² – Future Lignin and Pulp Processing Research Process Integration“ als Konsortialpartner mit dabei.