Die Niedrigzinsphase hinterlässt in den Bilanzen der heimischen Kreditinstitute tiefe Spuren. Die Stark rückläufige Risikovorsorgen können die sinkende Betriebserträge nur teilweise kompensieren, berichtet die OeNB.
Schwache Zinsergebnisse
Im Jahr 2016 erzielten die österreichischen Kreditinstitute ein konsolidiertes Jahresergebnis in Höhe von rund 4,8 Mrd EUR und damit um 359,0 Mio EUR weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Die deutlichen Rückgänge des Nettozinsergebnisses als wichtigste Ertragskomponente sowie die geringeren Erträge aus den Provisionen konnten durch die um 63% stark gesunkenen Risikovorsorgen mehr als ausgeglichen werden.
Vier Prozent weniger
Die konsolidierten Betriebserträge (ohne Risikovorsorgen) der österreichischen Kreditinstitute lagen im Jahr 2016 um 4 % unter dem Vorjahreswert. Starke Veränderungen gab es vor allem beim Nettozinsergebnis, das als wichtigste Ertragskomponente der österreichischen Kreditinstitute einen Rückgang um 3 % verzeichnete. Negativ auf die Betriebserträge wirkten sich auch das um 2 % gesunkene Provisionsergebnis, die um 32 % geringeren Dividenden und Beteiligungserträge (UGB) sowie das deutlich gesunkene sonstige betriebliche Ergebnis aus. Einen leichten Anstieg verzeichnete hingegen der um 8 % verbesserte Handelserfolg.
Betriebsergebnis deutlich unter Vorjahreswert
Das bereinigte konsolidierte Betriebsergebnis (ohne Risikovorsorgen) wies einen Rückgang um 16 % aus. Dies ist vor allem auf die um 16 % gestiegenen Abschreibungen von Vermögenswerten zurückzuführen. Zudem wurden um 1 % höhere Verwaltungsaufwendungen verbucht, wobei den gestiegenen Personalaufwendungen geringere Sachaufwendungen gegenüberstehen.
Sinkende Risikokosten retten die Gesamtschau
Insgesamt konnte aber das bereinigte konsolidierte Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen um 8 % verbessert werden. Dass es trotz des gesunkenen Betriebsergebnisses zu einem Anstieg des konsolidierten Periodenergebnisses nach Steuern kam, ist vor allem auf die um 63 % gesunkenen Risikovorsorgen im Kreditgeschäft zurückzuführen. In diesem Zusammenhang konnten insbesondere zwei Großbanken ihre Risikovorsorgen im Kreditgeschäft vor allem in Zentral- und Osteuropa reduzieren bzw. wesentliche Erträge aus dem Eingang von bereits abgeschriebenen Forderungen verbuchen.