Start-ups: Warum das Bemühen um höheren Frauenanteil bislang erfolglos ist

03. August 2017 Drucken
Start-ups: Warum das Bemühen um höheren Frauenanteil bislang erfolglos ist
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In deutschen Start-ups sind Frauen noch in der Minderheit. Nur in rund jedem vierten Start-up (28 Prozent) gehören Frauen zum Gründungsteam.

In deutschen Start-ups sind Frauen noch in der Minderheit. Nur in rund jedem vierten Start-up (28 Prozent) gehören Frauen zum Gründungsteam und auch unter den Beschäftigten kommt auf drei Männer gerade einmal eine Frau. Der Frauenanteil beträgt im Durchschnitt 27 Prozent. Nur in jedem sechsten Start-up (17 Prozent) ist mindestens die Hälfte der Beschäftigten weiblich. Gleichzeitig sagen drei von vier Gründern (77 Prozent), dass sie sich mehr Bewerbungen von Frauen wünschen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 250 Start-up-Gründerinnen und -Gründern.

Frauenfreundliche Bedingungen

Mehr als jedes zweite Start-up (54 Prozent) gibt an, sich aktiv um mehr Frauen als Mitarbeiterinnen zu bemühen. Acht von zehn (84 Prozent) versuchen, familienfreundliche Arbeitsbedingungen wie Teilzeit oder Homeoffice zu ermöglichen, von denen alle Mitarbeiter profitieren. In vier von zehn Start-ups (41 Prozent) werden weibliche Nachwuchstalente gezielt gefördert. Gründerinnen setzen hier einen deutlichen Schwerpunkt: Von ihnen geben 59 Prozent an, weibliche Nachwuchstalente gezielt weiterbringen zu wollen.

Geschlechter begründen den Frauenmangel unterschiedlich

Fragt man nach den Gründen für den geringen Frauenanteil in Start-up-Teams, gibt es deutliche Unterschiede zwischen Gründern und Gründerinnen von Start-ups. So sagt mehr als jeder zweite Gründer (56 Prozent), es gebe in der Tech-Szene nur wenige qualifizierte Frauen, daher sei ihr Anteil in den Start-ups gering. Unter den Gründerinnen stimmt nur jede Dritte (32 Prozent) dieser Aussage zu. Umgekehrt gibt nur jeder dritte Gründer (32 Prozent) an, Frauen hätten es in der Tech-Szene grundsätzlich schwer, unter den Gründerinnen sehen das jedoch 54 Prozent so.

Gründer-Szene ist offener

In einem Punkt sind sich Gründerinnen und Gründer laut Bitkom aber einig: In der Start-up-Szene ist die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern höher als in der etablierten Wirtschaft. Das sieht jeweils mehr als die Hälfte so: 57 Prozent der Gründerinnen und sogar 69 Prozent der Gründer.

 

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