Anfang vom Ausstieg: EZB halbiert Anleihenkäufe

27. Oktober 2017 Drucken
Anfang vom Ausstieg: EZB halbiert Anleihenkäufe
EZB-Boss Mario Draghi © APA

Die Gegenbewegung wird eingeläutet: Die EZB halbiert für 2018 das Programm der Anleihenkäufe.

Die Europäische Zentralbank (EZB) läutet den Einstieg in den Ausstieg aus ihrer Geldpolitik ein. Die Notenbank setzt die milliardenschweren Wertpapierkäufe im kommenden Jahr zwar fort, verringert das Volumen aber um 50 Prozent. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld leihen können, bleibt erwartungsgemäß auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

Ankaufsprogramm für 2018 beschlossen

Von Jänner 2018 an wollen die Währungshüter monatlich Staatsanleihen und andere Wertpapiere um 30 Mrd. Euro kaufen, wie die Notenbank am im Anschluss an eine Sitzung des EZB-Rats mitteilte.

Derzeit 60 Mrd. Euro pro Monat

Das Programm soll bis mindestens Ende September 2018 laufen und damit neun Monate länger als bisher geplant. Bis Ende Dezember 2017 steckt die EZB monatlich noch 60 Mrd. Euro in Anleihenkäufe – bis dahin veranschlagtes Volumen: 2,28 Billionen Euro. Die EZB lässt sich weiterhin die Möglichkeit offen, das Kaufprogramm in Umfang und Dauer auszuweiten, falls die Konjunkturlage sich verschlechtern sollte.

Leitzinsen bleiben bei 0 Prozent

Sparer müssen sich allerdings weiter gedulden. Den Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld leihen können, beließ das oberste Entscheidungsgremium der EZB erwartungsgemäß auf dem Rekordtief von null Prozent. Finanzinstitute, die Geld bei der Zentralbank parken, müssen dafür weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Eine erste Zinserhöhung könnte Ökonomen zufolge womöglich erst 2019 anstehen. (APA)