Durch den Verkauf ihrer Anteile an Start-ups aus dem Finanzdienstleistungsbereich haben Venture Capital-Gesellschaften im dritten Quartal dieses Jahres weltweit 940 Millionen Dollar erlöst. Das ist die zweithöchste Summe innerhalb eines Quartals überhaupt seit 2010 und im Vergleich zum vorigen Quartal (270 Millionen $) eine Steigerung um fast 250 Prozent. Auch die Summe der Neuinvestitionen von Risikokapitalgesellschaften in Fintechs stieg vom 2. zum 3. Quartal 2017 an: von 3,0 auf 3,3 Milliarden Dollar, heißt es in einer Studie von KPMG.
Die Investitionen von Private-Equity in Fintechs befinden sich in diesem Jahr weiterhin auf hohem Niveau. Allerdings konzentrieren sich die Investoren dabei zunehmend auf reifere Unternehmen, deren Geschäftsmodelle sich bereits bewährt haben. Schließlich geht es am Ende des Tages darum, Wert zu schaffen und Einnahmen zu generieren. Im Bereich der Insurtechs zeichnet sich im Übrigen für dieses Jahr sowohl bei der Anzahl der Deals als auch bei der Investitionssumme ein neuer Rekord ab. In Start-ups aus der Versicherungsbranche haben Venture Capital-Gesellschaften bisher schon 179 Deals mit einem Volumen von 1,53 Milliarden Dollar abgeschlossen. Zum Vergleich: 2016 wurden bei 203 Deals 1,79 Milliarden Dollar investiert.
Corporate Venture Capital-Investitionen nehmen Fahrt auf
In Europa sanken die Fintech-Investitionen insgesamt im dritten Quartal um 17 Prozent auf umgerechnet 1,66 Milliarden Dollar. Auffällig ist aber auch hier der mit mehr als 700 Millionen Dollar hohe Anteil der Venture Capital-Investitionen. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen dabei die Corporate Venture Capital-Gesellschaften: Sie haben in den ersten drei Quartalen 2017 in Europa bereits 647 Millionen Dollar in Fintechs investiert und ihren Anteil an den gesamten Fintech VC-Deals von 13 auf 20 Prozent gesteigert.