Das Vorsorgebewusstsein in Österreich nimmt zu. Für mittlerweile mehr als vier Fünftel ist die finanzielle Vorsorge eher wichtig, bei den Jüngeren sind sogar mehr als 90 Prozent dieser Meinung. Das ergab eine repräsentative IMAS-Studie zum Vorsorgeverhalten, die s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen in Auftrag gegeben haben. Im Monat werden im Schnitt 145 Euro für private Vorsorge auf ausreichende Pensionen ausgegeben.
84 Prozent erklärten, finanzielle Vorsorge sei ihnen „eher wichtig“, 43 Prozent bezeichneten sie sogar als „sehr wichtig“. Dass für 91 Prozent der 16- bis 29-Jährigen die Bedeutung der Vorsorge „eher wichtig“ sei, sei auffallend viel, hieß es vor Journalisten. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) stimmte der Aussage stark zu, dass die private Vorsorge immer wichtiger werde, „da der Staat ihrer Meinung nach seine Pensionsleistungen in Zukunft weiter reduzieren wird“. Kaum jemand sei vom Gegenteil überzeugt.
Gesichert in die Zukunft
Klar mache die Studie auch, worum es den Österreichern in puncto Vorsorge vor allem gehe: Gesundheits- und Altersvorsorge sowie die Absicherung der Familie. Höchste Priorität hätten mit je 70 Prozent die Themen Gesundheit und Pension, für 59 Prozent spiele auch die Familie eine besonders wichtige Rolle. s-Versicherung-Chef Manfred Rapf wertete die Resultate als Bestätigung dafür, dass in der Gesellschaft ein erhöhtes Absicherungsbedürfnis herrsche und Privatvorsorge immer wichtiger werde. Die zur VIG-Gruppe gehörende s Versicherung ist exklusiver Vertriebspartner von Erste Bank und Sparkassen.
Männer können mehr zur Seite legen
91 Prozent der Befragten gaben an, zumindest ein Vorsorgeprodukt zu besitzen – für das sie im Schnitt 145 Euro pro Monat ausgeben. Männer liegen beim Vorsorgen mit 183 Euro pro Monat deutlich vor den Frauen mit 100 Euro monatlich. Die „beliebtesten“ Vorsorgeprodukte seien die klassische Haushalts- bzw. Eigenheimversicherung mit 60 Prozent und das Sparbuch mit 58 Prozent, gefolgt vom Bausparvertrag und einer privaten Unfallversicherung mit je 44 Prozent.
Nur 20 Prozent haben Wertpapiere
Ein Drittel der Österreicher besitzt eine klassische Lebensversicherung, 29 Prozent sorgen mittels Immobilienbesitz vor, und 23 Prozent setzen auf eine private Krankenversicherung. Eine Firmenpension, eine Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung oder Wertpapiere befinden sich im Portfolio von jeweils einem Fünftel der Befragten. Im Vergleich dazu haben erst 3 Prozent eine private Pflegeversicherung abgeschlossen, hier sei das Vorsorgebewusstsein noch „deutlich unterentwickelt“.
Keine Spekulationen
Sicherheit gehe den Menschen ganz klar vor Rendite: Bei der Wahl zwischen diesen beiden Faktoren sprachen sich bei der Online-Befragung von 1.000 Personen (zwischen 16 und 65) insgesamt 60 Prozent für die Sicherheit aus. „Niemals alles auf eine Karte setzen – Diversifikation ist das Allerwichtigste bei der Vorsorge“, betonte dazu Erste-Bank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler. Bei einem EZB-Leitzins von Null Prozent sei der Kaufkraftverlust beim klassischen Sparen allgegenwärtig. Daher sollte man sich eine langfristige Strategie überlegen, um zumindest die Inflation auszugleichen. (APA)