Der „digitale Schilehrer“ wird Realität. Die Schiregion Schladming-Dachstein bietet ihren Gästen gratis den Dienst einer neuen, smartphonebasierten Software an. Das System „Carv“ wertet die Daten per Schuheinlage und App aus.
Über „In-Ear“-Kopfhörer kann man dann Tipps in Echtzeit und Analysen des Fahrstils erhalten. Die Daten werden über eine Einlege-Sohle mit Sensoren erhoben und über den am Schischuh befestigten Tracker weitergeleitet.
Daten per Bluetooth von Sohle auf Smartphone
Über millimeterdünne Schuheinlagen werden Daten wie Geschwindigkeit, Druckverteilung der Füße, Kraftaufwand, Rotation oder Ausrichtung der Schi laufend gemessen und an eine Smartphone-App via Bluetooth gesendet, wie mitgeteilt wurde. Wer übrigens selbst kein iPhone hat, kann ebenfalls eines ausleihen.
Stimme im Ohr verbessert Stil
Abrufen kann man die Werte bereits während der Abfahrt auf der Piste oder nach dem Abschwingen, am Lift oder in der Schihütte. Dabei macht der digitale Schilehrer Verbesserungsvorschläge. „Steht man etwa zu weit hinten im Schuh, bekommt man das von einer automatisch generierten Stimme angesagt“, wie der Geschäftsführer der Schladming Dachstein Tourismusmarketing GmbH, Mathias Schattleitner auf APA-Anfrage mitteilte. „Das Pilotprojekt läuft bis zum Ende der Skisaison.“ Den realen Schilehrer soll es aber nicht verdrängen. „Der Focus liegt eindeutig auf ergänzen“, sagte Schattleitner.
Alles schon dagewesen
Betrieben wird das Projekt von Next-Incubator, dem Open Innovation Lab der Energie Steiermark. Ausleihen kann man das System bei den Schischulen Hopl und Tritscher sowie bei Intersport Planai direkt an der Planai-Talstation. Laut Hannes Zeichen, Geschäftsführer von Next, stammt das System von dem Londoner Start-up Motionmetrics. Ein ähnliches System, auch auf Messung über Sohlen basierend, haben 2009 drei Tüftler von der Technischen Universität München vorgestellt.