Die börsennotierte Erste Group wird für 2017 nach einem historischen Ergebnis mehr Geld an ihre Aktionäre ausschütten. Die Dividende wird um 20 Prozent auf 1,20 Euro je Aktie angehoben. Das kündigte Bankchef Andreas Treichl heute an. Besonders profitiert hat die Bank vom besseren Konjunkturumfeld auf ihren Märkten.
Der Nettogewinn 2017 war mit 1,31 Mrd. Euro (2016: 1,26) Mrd. Euro der höchste, den es in der Bank je gab. Beim Betriebsergebnis gab es einen Rückgang von 2,66 auf 2,51 Mrd. Euro. Für 2018 stellte der Vorstand aber wieder einen Anstieg beim Betriebsergebnis in Aussicht.
Historisch hoher Ertrag bei wachsenden Einlagen
„Das Ergebnis für 2017 unterstreicht , dass unser Geschäftsmodell einer Bank, die Privat- und Unternehmenskunden in CEE bedient, gut funktioniert“, erklärte Andreas Treichl, CEO der Erste Group, bei der Bilanzpräsentation. Ein Beweis dafür sei der Nettogewinn von EUR 1,31 Mrd., der höchste, den die Erste Group jemals erzielte. „Auch der starke Nettozufluss an Kundeneinlagen in Höhe von EUR 13 Mrd. und die hohe Kreditnachfrage von Unternehmern und privaten Haushalten zeigt die Stärke unseres Geschäftsmodells“, so Treichl weiter. Dazu beigetragen habe auch das kräftige Wachstum der CEE-Volkswirtschaften, das jenes Westeuropas deutlich übertroffen hat. Eine Entwicklung, die auch für 2018 erwartet wird.
20 Prozent mehr Dividende
„Unsere Aktionäre sollen von dem guten Ergebnis profitieren, vor allem auch, weil wir für 2018 einen ähnlich positiven Trend sehen. Wir werden der Hauptversammlung daher eine Dividende von EUR 1,20 pro Aktie vorschlagen. 20 Prozent mehr als im Vorjahr“, so Treichl. 2018 sieht er für die Erste Group zwei klare Schwerpunkte: „Wir werden weiterhin in unsere Mitarbeiter investieren, damit sie die Kunden bestmöglich beraten können. Und wir werden George als digitale Banking-Plattform weiter ausbauen und in allen unseren Ländern verfügbar machen. Eine voll digitale Bank in Kombination mit den besten Kundenbetreuern ist unser Ziel“, so Treichl abschließend.
Risikovorsorgen sinken
Die Wertberichtigungen reduzierten sich nochmals auf EUR 132,0 Mio bzw. neun Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR 195,7 Mio bzw. 15 Basispunkte) und lagen damit auf historisch niedrigem Niveau. Die NPL-Quote (non performing loans) verbesserte sich weiter auf 4,0 Prozent (4,9 Prozent). Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -457,4 Mio (EUR -665,0 Mio). Die Verbesserung ist wesentlich auf die deutlich niedrigeren österreichischen Bankensteuern von EUR 23,0 Mio (EUR 306,7 Mio, davon EUR 200,9 Mio eine einmalige Sonderzahlung gemäß dem österreichischen Stabilitätsabgabegesetzes) zurückzuführen.
Ausblick
Die Erste Group hat sich für das Jahr 2018 das Ziel gesetzt, eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über zehn Prozent zu erreichen. Zu den Faktoren, welche diese Zielerreichung begünstigen, zählen die sehr positiv erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Kernmärkten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien und Österreich, ein steigendes Zinsniveau in einigen unserer Märkte sowie weiterhin historisch niedrige Risikokosten. Die positive Wirtschaftsentwicklung sollte sich im Jahr 2018 in den CEE-Kernmärkten der Erste Group in Wachstumsraten (reales BIP-Wachstum) zwischen ca. drei Prozent und fünf Prozent widerspiegeln. Alle anderen wirtschaftlichen Parameter werden aus heutiger Sicht ebenfalls positiv eingeschätzt. Insgesamt wird für das Jahr 2018 ein Anstieg im Betriebsergebnis erwartet.