Bauträgerprojekte lassen den Markt für Ein- und Zweifamilien-Fertigteilhäuser in Österreich wieder wachsen. In den vergangenen Jahren waren die Marktanteile der vorgefertigten Häuser stetig zurückgegangen. Die Branchenradar.com Marktanalyse GmbH erstellte eine Marktstudie zu Fertigteilhäusern in Österreich.
Beim Neubau von alleinstehenden Ein- und Zweifamilienhäusern (EFH | ZFH) standen Fertigteilhäuser die letzten Jahre gehörig unter Druck. Individuell errichtete Gebäude vom Baumeister – zumeist aus Ziegel – machten dem klassischen Fertigteilhaus, überwiegend errichtet in Holzbauweise, mehr und mehr Konkurrenz. Die Fertighausquote – gemessen an den Baustarts – sank von 29,6 Prozent im Jahr 2014 auf 27,0 Prozent im Jahr 2016.
Turn around
Im Jahr 2017 ging es laut Branchenradar.com wieder bergauf. Vor dem Hintergrund einer moderat wachsenden Anzahl an Neubauten von Ein- und Zweifamilienhäusern (+1,4%) stieg die Nachfrage nach Fertigteilhäusern (EFH | ZFH) um 3,4 Prozent. Insgesamt wurden im vergangen Jahr 4.148 Ein- und Zweifamilienhäuser als Fertigteilhäuser errichtet. Das brachte einen Anstieg der Fertighausquote um +0,5 Prozentpunkte auf 27,5 Prozent. Die Erlöse der Hersteller von Fertigteilhäusern erhöhten sich um +5,5 Prozent auf 713,2 Millionen Euro.
Branche profitiert vom Bauträgerprojekten
Angeschoben wurde der Markt nicht zuletzt von einer dynamischen Entwicklung der Bauträgerprojekte. Denn nur hinter knapp siebzig Prozent aller Fertigteilhäuser stehen private Bauherren. Ein nicht unwesentlicher Anteil stellen mittlerweile sogenannte Bauträgerprojekte dar. Dabei handelt es sich um schlüsselfertig errichtete Fertigteilhäuser, die inklusive Grundstück angeboten werden. Die Fertighaushersteller treten zum Teil selbst als Bauträger auf oder errichten einschlägige Häuser für Dritte.
Anteil der Fix-und Fertigprojekte steigt stark
Der Geschäftszweig entwickelt sich jedenfalls rasant, stieg doch im vergangenen Jahr der Umsatz mit Häusern für Bauträger (+10,5 Prozent) etwa dreimal so rasch wie jener mit privaten Bauherren (+3,7 Prozent). Die wachsende Beliebtheit des Eigenheims vom Bauträger hängt ursächlich mit im Wesentlichen zwei Faktoren zusammen. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Verknappung von Bauland in attraktiven Lagen, insbesondere in Ballungszentren. Außerdem ist laut Branchenradar ein Trend festzustellen, dass (Fertigteil)Häuser immer öfter alternativ zu einer zuerst präferierten Eigentumswohnung erworben werden. Und das aus gutem Grund, haben sich doch Eigentumswohnungen in manchen Städten in den letzten Jahren derart verteuert, dass ein Einfamilienhaus im grünen Umland nun oftmals die günstigere Variante ist. Da in solchen Fällen die Käufer aber keineswegs die Mühen eines Häuselbauers auf sich nehmen wollen, treffen errichtete Häuser vom Bauträger auf einen steigenden Bedarf. Im Jahr 2017 wurden knapp 1.300 Bauträger-Häuser errichtet.