Kreditwirtschaft: Sinkende Risikokosten sorgen für deutlich höheres Branchenergebnis 2017

05. April 2018 Drucken
Kreditwirtschaft: Sinkende Risikokosten sorgen für deutlich höheres Branchenergebnis 2017
© Erste Bank/Hinteramskogler

Im Vorjahr erzielten die heimischen Banken in Summe ein deutlich gesteigertes Jahresergebnis in Höhe von rund 6,6 Mrd EUR, wie die OeNB berichtet. Geringere Risikokosten machten sich bemerkbar. Zudem war das Ergebnis 2016 durch die Einmalzahlung der Bankenabgaben belastet.

Im Vorjahr erzielten die heimischen Banken in Summe ein Jahresergebnis in Höhe von rund 6,6 Mrd EUR. Dies sind um 1,6 Mrd EUR mehr als 2016, wie die OeNB berichtet. Geringere Risikokosten machten sich deutlich bemerkbar. Zudem war das Ergebnis 2016 durch die Einmalzahlung der Bankenabgaben belastet.

Die konsolidierten Betriebserträge (ohne Risikovorsorgen) der österreichischen Kreditinstitute lagen im Jahr 2017 um 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Positiv auf die Betriebserträge wirkten sich neben einem stark gestiegenen betrieblichen Ergebnis das um 4,9 Prozent gestiegene Provisionsergebnis aus. Auch die um 27,2 Prozent höheren Dividenden und Beteiligungserträge (aus UGB-Bilanzen) schlugen positiv zu Buche.

Schwache Handelsergebnisse bei Wertpapieren

Einen Rückgang verzeichnete hingegen der um 29,6 Prozent geringere Handelserfolg. Weitgehend stabil blieb das Nettozinsergebnis, das als wichtigste Ertragskomponente der österreichischen Kreditinstitute einen Rückgang um 0,5 Prozent verzeichnete.

Beteiligungen legen deutlich zu

Das konsolidierte Betriebsergebnis (ohne Risikovorsorgen) wies einen Anstieg um 40,9 Prozent aus. Dieser Anstieg ist vor allem auf Wertaufholungen bei den Anteilen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen zurückzuführen, die den Abschreibungen von Vermögenswerten zuzuordnen sind. Die Verwaltungsaufwendungen gingen gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent zurück, wobei sich diese Entwicklung sowohl bei den Personal- als auch bei den Sachaufwendungen widerspiegelt.

Risiko scheint gezähmt

Insgesamt konnte das konsolidierte Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen um 31,7 Prozent verbessert werden. Neben einem verbesserten Betriebsergebnis wirkten sich auch der Anstieg des Ergebnisses aus Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen (aus IFRS-Bilanzen) in Höhe von 26,5 Prozent sowie erhöhte Erträge aus der Verbuchung von die Anschaffungskosten übersteigenden Werten des Nettovermögens positiv auf das Jahresergebnis aus. Die Risikovorsorgen befanden sich auch im Jahr 2017 auf sehr geringem Niveau und gingen gegenüber dem Vorjahr um 11,8 Prozent zurück.

Keine Bankenabgaben mehr

Von der OeNB wird speziell angemerkt, dass das Jahresergebnis 2016 noch durch hohe Bankenabgaben belastet war.

 

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