Hotelpreise sind europaweit im Steigen. Einer Studie zufolge müssen Reisende für eine Hotel-Übernachtung in Genf (242,90 Euro) am tiefsten in die Tasche greifen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Auswertung von PwC hervorgeht. Auf Platz zwei kam Paris (231,30 Euro), gefolgt von Zürich (203,90 Euro). Die österreichische Bundeshauptstadt Wien ist in dem Ranking nicht vertreten.
London, Rom und Amsterdam zählten ebenfalls den teuren Pflastern. Genf, in der viele internationale Organisationen ihren Sitz haben, führte auch im vergangenen Jahr das Ranking an – mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 242,90 Euro.
Gesättigter Markt
Der Hotelmarkt in Europa dürfte laut PwC in diesem und nächsten Jahr etwas moderater zulegen. Grund für diese Prognose sind die bestehenden geopolitischen Unsicherheiten. Da die Auslastung bereits ein Rekordniveau erreicht habe, dürfte künftiges Wachstum eher über Preise generiert werden. Städte wie Frankfurt und Amsterdam wollen außerdem vom Brexit profitieren.
Genf bleibt die teuerste Stadt
Genf führte 2017 mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis (ADR) von 242,90 Euro das Ranking der teuersten Städte an, gefolgt von Paris (231,30 Euro) und Zürich (203,90 Euro). Für 2018 wird für Genf ein Preisrückgang auf 241,60 Euro erwartet, während die Zimmerpreise in Paris auf 236,20 Euro zulegen dürften.

Die Hotelpreise in Porto verfügen über Wachstumsraten von mehr als 10 Prozent beim Erlös je verfügbarem Zimmer (RevPAR) – gefolgt von Amsterdam, Lissabon und Prag mit je 7 Prozent. © PwC
Höchste Preissteigerung in Porto
Porto dürfte 2018 mit mehr als 10 Prozent eine der stärksten Wachstumsraten beim Erlös je verfügbarem Zimmer (RevPAR) erreichen – gefolgt von Amsterdam, Lissabon und Prag mit je 7 Prozent. Für Mailand wird ein Erlöswachstum von 3,9 Prozent und für Paris von 3,6 Prozent gesehen.
Paris erzielt die höchsten Erlöse
Paris dürfte 2018 und 2019 die höchsten Erlöse erzielen (176,30 Euro bzw. 187,60 Euro) und damit das Ranking vor Genf und Zürich anführen. London folgt auf Platz vier. Für die britische Hauptstadt wird aufgrund der Ungewissheiten über die Ausgestaltung des Brexit und des wieder erstarkten Pfund-Kurses für 2018 lediglich ein Wachstum beim Erlös pro verfügbarem Zimmer von 0,6 Prozent erwartet.
Berliner Hotels spüren AirBnb & Co
Berlin zog im vergangenen Jahr 13 Millionen Touristen an und zählte 31 Millionen Übernachtungen. Dennoch erzielten die Hotels in der deutschen Hauptstadt 2017 ein vergleichsweise schwaches Erlös-Wachstum von zwei Prozent, das schwächste seit vier Jahren. Die Auslastung sank um 0,3 Prozent, während die durchschnittlichen Zimmerpreise um 2,3 Prozent auf 96 Euro zulegten.
Zu der schwachen Entwicklung vor allem in der zweiten Jahreshälfte trug unter anderem die Insolvenz von Air Berlin bei. Ferner bekommen Berliner Hoteliers einen verstärkten Wettbewerb durch Anbieter der so genannten Share Economy zu spüren: Dieses Segment legte 2017 um 17 Prozent zu und zählte gut drei Millionen Übernachtungen
Europa bleibt im Trend
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl internationaler Besucher in Europa den Angaben zufolge im Jahresvergleich um acht Prozent. Davon habe die Hotelbranche besonders profitiert. „2017 war ein außergewöhnliches Jahr für den europäischen Hotelmarkt“, erläuterte Dirk Hennig, Partner bei PwC Deutschland. Vor allem bei Touristen aus den USA, China und zunehmend auch wieder aus Russland würden europäische Reiseziele immer beliebter.