2018 werden in Österreich nach einer Schätzung von Statistik Austria voraussichtlich rund 12,3 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben. Die daraus resultierende Forschungsquote wird auf 3,19% ansteigen, was einer leichten Steigerung gegenüber 2017 entspricht (+0,03 Prozent).
Damit wird die Forschungsquote minimal über dem Niveau von 2017 (3,16%) und 2016 (3,15%) liegen sowie deutlich höher als 2015 (3,05%) sein. Von 2017 auf 2018 werden die Forschungsausgaben um 5,6% ansteigen, also stärker wachsen als das nominelle Bruttoinlandsprodukt (+4,9%). Die Forschungsquote beschreibt die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des nominellen Bruttoinlandsprodukts.
Starker Anstieg im letzten Jahrzehnt
Die F&E-Quote liegt bereits seit 2014 über den in der EU bis 2020 angestrebten 3%, aber unterhalb des österreichischen Zielwerts von 3,76%. In Zehnjahresabständen betrachtet stieg die Forschungsquote in Österreich stark an: So lag der Wert 2008 noch bei 2,57% und 1998 sogar erst bei 1,73%.
Heimische Unternehmen als Treiber
Mit rund 6,11 Mrd. Euro (+6,8% gegenüber 2017) werden die heimischen Unternehmen den Großteil der F&E in Österreich finanzieren. Rund 1,95 Mrd. Euro werden voraussichtlich aus dem Ausland für Forschung zufließen, vor allem durch multinationale Unternehmen, die in Österreich Forschungsstandorte betreiben.

© Statistik Austria
Staatliche Forschung liegt unter den Erwartungen
Der Staat wird 2018 mit rund 4,2 Mrd. Euro Forschung in Österreich finanzieren. Das sind um 4,3% mehr als 2017. Diese Steigerung liegt etwas unterhalb des prognostizierten Anstiegs des nominellen Bruttoinlandsprodukts von 4,9%. Fast 3,56 Mrd. Euro (+4,1% gegenüber 2017) sollen dabei vom Bund getragen werden (inklusive Forschungsprämien und F&E-Mittel der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung), rund 526 Mio. Euro von den Bundesländern. Weitere öffentliche Einrichtungen – wie etwa Gemeinden, Kammern oder Sozialversicherungsträger – werden rund 117 Mio. Euro beitragen. Die F&E-Finanzierung durch den privaten gemeinnützigen Sektor wird rund 71 Mio. Euro ausmachen.
Wirtschaft finanziert die Hälfte des F&E-Volumens
Von den gesamten 12,3 Mrd. Euro F&E-Ausgaben 2018 werden rund die Hälfte (49,5%) von den heimischen Unternehmen finanziert werden, 34,1% vom Staat und 15,8% aus dem Ausland. Der Anteil des privaten gemeinnützigen Sektors wird bei rund 0,6% liegen.
Berichtsjahr | Bruttoinlandsausgaben für F&E | |
---|---|---|
in Millionen Euro | in Prozent des BIP | |
1998 | 3.399,84 | 1,73 |
1999 | 3.761,80 | 1,85 |
2000 | 4.028,67 | 1,89 |
2001 | 4.393,09 | 1,99 |
2002 | 4.684,31 | 2,07 |
2003 | 5.041,98 | 2,17 |
2004 | 5.249,55 | 2,17 |
2005 | 6.029,81 | 2,37 |
2006 | 6.318,59 | 2,36 |
2007 | 6.867,82 | 2,42 |
2008 | 7.548,06 | 2,57 |
2009 | 7.479,75 | 2,60 |
2010 | 8.066,44 | 2,73 |
2011 | 8.276,34 | 2,67 |
2012 | 9.287,84 | 2,91 |
2013 | 9.571,28 | 2,95 |
2014 | 10.275,18 | 3,09 |
2015 | 10.499,15 | 3,05 |
2016 | 11.133,23 | 3,15 |
2017 | 11.679,31 | 3,16 |
2018 | 12.336,88 | 3,19 |