Smartphone-Verkäufe gehen weltweit zurück

26. April 2018 Drucken
Smartphone-Verkäufe gehen weltweit zurück
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Im Schnitt legten Käufer 374 Dollar (306 Euro) für ein neues Smartphone auf den Tisch und damit um 21 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich.

Der weltweite Smartphone-Boom der vergangenen Jahre flaut ab. Von Jänner bis März sank die Nachfrage weltweit um zwei Prozent auf 347 Millionen Geräte, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Marktforschers GfK hervorgeht.

Die weltweite Nachfrage nach Smartphones fiel im ersten Quartal 2018 um zwei Prozent auf 347 Millionen Geräte. Besonders in China und in Nordamerika wurden weniger Smartphones verkauft. Die Nachfrage sank dort um sechs bzw. fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der durchschnittliche weltweite Verkaufspreis stieg im ersten Quartal 2018 jedoch weiter an und lag um 21 Prozent höher als im ersten Quartal 2017. Im Schnitt legten Käufer 374 Dollar (306 Euro) für ein neues Smartphone auf den Tisch und damit um 21 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Das wirkte sich positiv auf den Umsatz aus, der im Vorjahresvergleich um 18 Prozent zulegen konnte, obwohl weniger Geräte verkauft wurden.

Westeuropa: Umsatz stieg um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2018 um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Maßgeblich für diese Entwicklung war ein um 26 Prozent höherer durchschnittlicher Verkaufspreis, der auf die wachsende Nachfrage im Ultra High End-Segment zurückzuführen ist. Insgesamt fiel die Smartphone-Nachfrage in Westeuropa im Vergleich zum Vorjahr jedoch um zwei Prozent auf 28,3 Millionen Geräte. Die größten Rückgänge im ersten Quartal verzeichneten die Märkte in Großbritannien, Spanien und Frankreich, wo die Nachfrage um elf, sieben bzw. vier Prozent gegenüber dem Vorjahr fiel. Während der durchschnittliche Verkaufspreis wahrscheinlich weiter steigen wird, geht GfK in dieser Region von stagnierenden Verkaufszahlen im Jahr 2018 aus.

Mittel- und Osteuropa: Starke Nachfrage in der Ukraine 

Der Umsatz in Mittel- und Osteuropa stieg im Vorjahresvergleich um 35 Prozent auf 5,9 Milliarden US-Dollar. Grund für dieses Wachstum waren ein um 29 Prozent höherer durchschnittlicher Verkaufspreis sowie eine um fünf Prozent auf 19,7 Millionen Geräte gestiegene Nachfrage. Die Ukraine trug wesentlich zu diesem Anstieg der Nachfrage bei: Sie lag in dem Land um 23 Prozent höher als im ersten Quartal 2017. Die Nachfrage in Russland und Polen, den beiden größten Märkten in der Region, wuchs jeweils um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit Blick auf das gesamte Jahr prognostiziert GfK, dass anhaltendes Wachstum in Russland und der Ukraine die Smartphone-Nachfrage in der Region um sieben Prozent steigern wird.

Nordamerika: Nachfrage ging im ersten Quartal zurück 

In Nordamerika ging die Nachfrage nach Smartphones um geschätzte fünf Prozent auf 35,8 Millionen Geräte zurück. GfK geht davon aus, dass die Nachfrage in Nordamerika im gesamten Jahr 2018 lediglich um zwei Prozent sinken wird.

Starke Nachfrage in Kolumbien und Argentinien

In Lateinamerika stieg die Nachfrage im ersten Quartal 2018 erneut. Es wurden 32,8 Millionen Geräte verkauft, das entspricht einem Wachstum von drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Zwar fiel die Nachfrage in diesem Quartal sowohl in Brasilien (um vier Prozent im Vorjahresvergleich) als auch in Chile (um 18 Prozent im Vorjahresvergleich). Dieser Rückgang wurde aber von einem starken Wachstum in Kolumbien (plus 41 Prozent im Vorjahresvergleich) und Argentinien (plus sechs Prozent im Vorjahresvergleich) ausgeglichen. Die rückläufige Nachfrage in Brasilien hat allerdings Auswirkungen auf die Gesamtprognose. GfK geht davon aus, dass die Nachfrage in Lateinamerika in diesem Jahr nur um drei Prozent wachsen wird.

China: Weniger Absatz, dafür mehr Umsatz

Im Gegensatz zum letzten Jahr sorgten Promotions rund um das chinesische Neujahrsfest nicht für ein Wachstum der Smartphone-Nachfrage in China. Im Vergleich zum Vorjahresquartal fielen die Verkaufszahlen im ersten Quartal um sechs Prozent auf 109,6 Millionen Geräte. Der Umsatz wuchs jedoch um 14 Prozent – sowohl einheimische als auch internationale Marken konnten die chinesischen Verbraucher davon überzeugen, höherwertige Geräte zu kaufen. Die Online-Verkäufe stiegen weiterhin stark, konnten jedoch die Rückgänge insgesamt nicht ausgleichen. Der chinesische Markt wird sich weiter dem Sättigungspunkt nähern und GfK geht davon aus, dass die Smartphone-Nachfrage im Jahr 2018 um vier Prozent sinken wird.

Südkorea-Zahlen wirken sich negativ auf die Region aus

In den Industrieländern Asiens wuchs der Smartphone-Umsatz um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 12,4 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung ist dem durchschnittlichen Verkaufspreis zu verdanken, der um 16 Prozent auf 707 US-Dollar stieg. Die Nachfrage fiel im ersten Quartal 2018 im Vorjahresvergleich um drei Prozent auf 17,6 Millionen Geräte. Obwohl Australien ein starkes Nachfragewachstum von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnete, wurde dies durch einen Rückgang der Nachfrage um 16 Prozent in Südkorea ausgeglichen. Auch für die Jahresprognose der Region spielt diese Entwicklung eine Rolle. GfK geht von einem Rückgang der Nachfrage um vier Prozent im Jahr 2018 aus.

Sinkende Nachfrage in Indien 

In den Schwellenländern Asiens blieb die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr unverändert und belief sich auf 58,7 Millionen Geräte. Aufgrund des steigenden durchschnittlichen Verkaufspreises wuchs der Umsatz jedoch um 14 Prozent. In Indien sank die Smartphone-Nachfrage um vier Prozent, da ein erhöhtes Angebot günstiger, 4G-fähiger Feature-Phones Verbraucher teilweise vom Kauf eines Smartphones abhielt. In Indonesien und den Philippinen hingegen stieg die Nachfrage um 18 bzw. 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. GfK prognostiziert für die Schwellenländer Asiens ein Wachstum der Smartphone-Nachfrage um sieben Prozent für das Jahr 2018.

 

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