Digitale Herausforderungen: Das sind die sieben neuen Lehrberufe

10. Juli 2018 Drucken
Digitale Herausforderungen: Das sind die sieben neuen Lehrberufe
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Sechs Lehrberufe werden adaptiert, sieben neue Lehren werden eingeführt: Per Erlass hat das Wirtschaftsministerium für dieses Jahr die rechtliche Grundlage für neue Lehrberufe geschaffen.

Das Wirtschaftsministerium hat per Erlass die rechtliche Grundlage für neue Lehrberufe geschaffen. Sechs Lehrberufe werden adaptiert, sieben neue Lehren werden eingeführt, teilte das Ministerium am Montag mit. Der Erlass ist ein Ergebnis der im Frühjahr begonnenen Lehrlingsoffensive, über die Chancen der Digitalisierung mit dem Konzept der dualen Ausbildung vereint werden sollen.

„Die Digitalisierung verändert die Berufswelt und Aufgabe der Politik ist es, diesen Wandel zu begleiten“, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). „Wir wollen, dass unsere Lehrlinge auch in Zukunft Top ausgebildet sind und daher modernisieren wir bestehende Berufsbilder und schaffen neue Lehrberufe wie etwa den E-Commerce-Kaufmann.“

Hier gibt es Anpassungen

Adaptiert werden die Lehrberufe

  • Chemieverfahrenstechnik,
  • Medienfachmann,
  • Polsterer,
  • Rauchfangkehrer,
  • Steinmetz und
  • Zahntechnik.

Beispielsweise in der Zahntechnik sollen durch die Neuordnung die technischen und stark durch die Digitalisierung geprägten Entwicklungen im Bereich der Materialien und der Fertigungstechnik berücksichtigt werden.

Diese Lehrberufe sind neu

Neu eingeführt werden die Lehren

  • Bautechnische Assistenz (geschätzter Bedarf pro Lehrjahr: 150 Lehrlinge),
  • E-Commerce-Kaufmann (Online-Händler, 25),
  • Glasverfahrenstechnik (25),
  • Maskenbildner (15),
  • Steinmetztechnik (Bedarf offen),
  • Tierärztliche Ordinationsassistenz (70) und
  • Zahntechnische Fachassistenz (offen).

Beispielsweise soll die neue Lehre der bautechnischen Assistenz dem zunehmenden Anspruch an Bauabrechnung und Materialdisposition Rechnung tragen sowie die Baustellenführung entlasten.

E-Commerce-Lehrling erntet besondere Aufmerksamkeit

Zur E-Commerce-Kaufmannslehre sagen Peter Buchmüller, der Obmann der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich und Martin Sonntag, Bundesobmann des Versand-, Internet- und allgemeinen Handels in der WKÖ, dass damit der heimische Handel nun ein neues Lehrangebot für zukünftige Fachkräfte im Multichannel-Handel anbieten könne. Den neuen Lehrberuf haben die Sozialpartner in kurzer Zeit konzipiert. Er soll die bisherigen dualen Ausbildungswegen im Einzel- und Großhandel ergänzen. Unter anderem soll der Umgang mit Shopmanagement-Systemen, die Präsentation von Waren im Online-Shop, die Verwendung von Werbeformen im Display-Marketing oder die Erstellung von Newslettern vermittelt werden.

Viele Bewerber ohne Ausbildungsstelle

In Österreich gibt es derzeit rund 100.000 Lehrlinge in mehr als 200 Lehrberufen. Der österreichweite Lehrstellenüberhang, also die Differenz zwischen Bewerbern für eine Lehrstelle und den tatsächlich verfügbaren Stellen, hat im Gegensatz zum Vorjahr um rund 15 Prozentpunkte zugenommen und liegt derzeit bei 7.878 Stellen. (APA)

 

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