Sanierungsscheck: Betriebe erhalten Förderung für Ausstieg aus Öl

26. September 2018 Drucken
Sanierungsscheck: Betriebe erhalten Förderung für Ausstieg aus Öl
© Karl-Heinz Laube/pixelio.de

Die Leitlinien des neuen Sanierungsschecks 2018 erlauben jetzt auch die Förderung von gebäudeintegrierten Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 5 kW Peak in Unternehmen. Ölheizungen sollen sukzessive aus Heimen und Betrieben verschwinden.

Der Sanierungsscheck 2018 für Unternehmen forciert den Ersatz alter Ölheizungskessel durch eine alternative Heizform. Es sind noch Budgemittel vorhanden. 

Neu an der Sanierungsoffensive 2018 ist, dass in Betrieben jetzt gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 5 kW Peak gefördert werden können. Mit Stand 24.09.2018 wurden bereits 3.290 Projekte zur Förderung eingereicht. Es stehen noch 25,5 Mio. Euro an Förderungsmitteln zur Verfügung.

Bonus bis zu 5000 Euro

Mit dem „Raus aus Öl“-Bonus von bis zu 5.000 Euro gebe man einen starken Impuls, um Schritt für Schritt aus den rund 700.000 Ölheizungen in Österreich auszusteigen, heißt es auf der Homepage des Umweltministeriums. Insgesamt stehen für die „Sanierungsoffensive 2018“, die bis Ende Februar 2019 läuft, 42,6 Mio. Euro für Private und Betriebe zur Verfügung. Die jeweiligen Förderhöhen sind abhängig von der Qualität der Sanierung.

Unterschiedliche Sanierungsstadien

Wird die Umstellung eines fossilen Heizsystems auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit einer umfassenden Sanierung kombiniert, sind bis zu 11.000 Euro Förderung möglich, bei Einzelbaumaßnahmen bis zu 8.000 Euro. Wird nach erfolgter Sanierung nur noch die Heizung umgestellt, sind es bis zu 5.000 Euro.

Jetzt auch Teilsanierungen möglich

Generell müssen die betreffenden Gebäude älter als 20 Jahre sein. Erleichtert und gefördert werden jetzt auch Teilsanierungen. Bei umfassenden und Teilsanierungen auch ohne Heizungstausch winken bis zu 6.000 Euro an Förderung. Für Betriebe neu ist, dass gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 5 kW Peak gefördert werden können. Als zulässiger Umsetzungszeitraum für die gesamte Sanierungsoffensive wurde Jänner 2018 bis Juni 2020 festgelegt. Anträge können gestellt werden, solange noch Geld im Fördertopf ist. Die Abwicklung erfolgt über die Bausparkassen oder direkt über die Online-Plattform der Kommunal Public Consult (KPC), also die Kommunalkredit.

Keine Mustersanierungen mehr

Ursprünglich hatte der „Sanierungsscheck“ ein jährliches Fördervolumen von 100 Mio. Euro, die aber in der Regel gar nicht zur Gänze ausgeschöpft wurden. Zuletzt – 2016 – waren es 43,5 Mio. Euro gewesen. Gegenüber früher fallen jetzt die sogenannten „Mustersanierungen“ und auch der Bonus für denkmalgeschützte Gebäude weg.

Daten der Energieeinsparungen

Aktuell wird davon ausgegangen, dass jeweils 10 Mio. Euro Zusagevolumen im Jahr zu einer CO2-Einsparung von circa 11.000 Tonnen bzw. zu einer Endenergie-Einsparung von rund 36 GWh jährlich und der Schaffung bzw. Sicherung von etwa 1.100 Arbeitsplätzen führen können, hieß es schon in den erläuternden Bemerkungen zu dieser Novelle.

Verdoppelung der Sanierungsraten

Im kommenden Jahrzehnt soll die Gebäude-Sanierungsrate in Österreich im Zuge der Klima- und Energiestrategie wie berichtet von ein auf zwei Prozent im Jahr angehoben werden. Der Gebäudesektor verursache derzeit rund zehn Prozent der Treibhausgasemissionen und rund 27 Prozent des heimischen Gesamtenergieverbrauchs, so das Ministerium.

Hohe Investitionseffekte

Mit der „Sanierungsoffensive 2016“, bei der 43,5 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung gestanden sind, sollte laut den damals zuständigen Ministerien (für Umwelt sowie für Wirtschaft) ein Investitionsvolumen im Ausmaß von ca. 370 Millionen Euro bei Handwerkern, Gewerbetreibenden und der Industrie ausgelöst werden. 10.100 der 10.400 Anträge kamen aus dem privaten Wohnbau, etwas mehr als 300 aus dem betrieblichen Sektor. (APA/red)