Die österreichische Gründer-Szene ist im Aufschwung: Im ersten Halbjahr 2018 erhielten Start-ups laut Consulter EY mit 103 Millionen Euro mehr als doppelt so viel Kapital wie im Vorjahr.
In Österreich erlebte die Start-up-Szene im ersten Halbjahr 2018 einen merklichen Hype: Heimische Start-ups nahmen deutlich mehr Kapital durch Finanzierungsrunden als im Vorjahreszeitraum ein. Der Gesamtwert stieg von 46 Millionen Euro auf 103 Millionen Euro. Damit belegt Österreich Rang 13 im europäischen Vergleich. Gleichzeitig ist auch die Zahl der Finanzierungsrunden nach oben gegangen: Sie stieg um 65 Prozent von 17 auf 28.
Ganz Europa investiert in Start-ups
Der Start-up-Barometer der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY hat die Investitionen in europäische Start-ups analysiert. Berücksichtigt werden dabei nur Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt. Noch nie haben europäische Start-ups in einem ersten Halbjahr so viel frisches Kapital erhalten wie in diesem Jahr: Die Mittelzuflüsse stiegen um 27 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, die Zahl der Finanzierungsrunden legte immerhin um 19 Prozent auf 1.995 zu. Die Zahl der Finanzierungen mit einem Volumen von 100 Millionen Euro und mehr kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von zehn auf zwölf.
Die heimischen Top-Namen
In Österreich holte sich das Wiener Reise-Start-up TourRadar mit umgerechnet rund 41 Millionen Euro die größte Finanzierungsrunde des bisherigen Jahres. Auf Platz zwei folgt das Kärntner Videostreaming-Start-up Bitmovin mit umgerechnet rund 25 Millionen Euro, dahinter reiht sich das Wiener Unternehmen Themis Bioscience, das sich 10 Millionen Euro sicherte, ein.
Britische Start-ups ziehen höchste Investitionen an
Trotz des anstehenden Brexits setzen Kapitalgeber weiter vor allem auf britische Jungunternehmen, die insgesamt 3,1 Milliarden Euro erhielten. Deutschland liegt im Ranking mit 2,4 Milliarden Euro auf dem zweiten Rang, gefolgt von Frankreich mit knapp 2,0 Milliarden Euro.
Wien verbessert sich auf Platz 17
Im europäischen Städteranking liegt London mit 2,0 Milliarden Euro und 297 Finanzierungen weit vorne. Den zweiten Platz belegt wie schon im Vorjahreszeitraum Berlin (1,6 Milliarden Euro bei 123 Finanzierungen) vor Paris (1,4 Milliarden Euro, 197 Finanzierungen). Auf den Rängen vier und fünf folgen – gemessen am Finanzierungsvolumen – Stockholm und Dublin mit 325 bzw. 281 Millionen Euro. Wien schiebt sich mit einem Investitionsvolumen von rund 71 Millionen Euro, die in 15 Finanzierungsrunden lukriert wurden, von Platz 23 auf 17 im europäischen Städteranking vor.
Größte Finanzierung des Jahres für deutsches Start-up Auto1
Der größte Deal des ersten Halbjahres fand in Deutschland statt: Die Investition von Softbank brachte dem Berliner Online-Gebrauchtwagen-Start-up Auto1 rund 460 Millionen Euro. Dahinter rangiert das britische FinTech-Start-up Revolut, das umgerechnet 207 Millionen Euro einsammeln konnte. Auf Rang drei folgt der Berliner Online-Möbelhändler Home24 (172 Millionen Euro), bevor sich mit Atom Bank (169 Millionen Euro) auf Rang vier erneut ein britisches FinTech einreiht.