Neue E-Card kommt mit Foto und NFC-Funktion

14. November 2018 Drucken
Neue E-Card kommt mit Foto und NFC-Funktion
@ sozialversicherung.at/Wilke

Die neue E-Card bekommt ein Foto, arbeitet mit NFC-Funktion und ist laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger sicherer. Die neue Generation von e-cards wird ab 1.1.2020 ausgegeben.

Die neue E-Card bekommt ein Foto, arbeitet mit NFC-Funktion und ist laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger sicherer. Die neue Generation von E-Cards wird ab 1.1.2020 ausgegeben.

Mit der vom Nationalrat vorgegebenen Reform wird die E-Card „zu einem De-facto-Ausweis“, führte Biach aus. Das Foto, das Missbrauch verhindern soll, ist in schwarz-weiß gehalten und so groß wie jenes am Personalausweis. Die allermeisten Österreicher werden kein Bild anliefern müssen, denn der Sozialversicherung wurde gestattet, auf die Datenbanken für Reisepässe, Personalausweise und (Scheckkarten-)Führerscheine zurückzugreifen.

Fotos vom Führerschein oder Pass

Freilich bleiben von 8,8 Millionen E-Cards noch 1,6 Millionen, wo kein Foto vorhanden ist. Betroffen sind zumeist Ausländer. Sie können etwa eine Bürgerkarte auf EU-Ebene beantragen oder einen österreichischen Führerschein, um sich die Erbringung eines geeigneten Fotos zu ersparen. Tun sie das nicht, werden sie ein Bild besorgen müssen. Wie das genau funktionieren wird, sprich, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, soll per Verordnung seitens der zuständigen Ministerin festgelegt werden.

Kinder brauchen keine Fotos

Von der Fotopflicht befreit sind Personen unter 14 Jahren. Was mit bettlägerigen Menschen passiert bzw. ob es hier Ausnahmen geben soll, muss ebenfalls noch via Verordnung geklärt werden. Wer ein Foto bringen muss, das aber nicht tut, wird ab 2020 keine E-Card mehr ausgestellt bekommen. Die Auslieferung der neuen Karten muss übrigens erst mit Ende 2023 abgeschlossen sein.

Die neuen Sicherheitsmerkmale

Gestaltet wird die E-Card von der Austria Card. Deren Sales Director Christoph Paul führte bei der Präsentation aus, was für Sicherheitsmerkmale eingezogen wurden, um Fälschungen zu vermeiden. Zusätzlich zu den bereits am Chip vorhandenen elektronischen Signaturen erhält die neue e‑card auch am Kartenkörper weitere Sicherheitsmerkmale:

  • UV- und Infrarot-Farben: bestimmte Schriftzüge, wie z.B. das Logo der Sozialversicherung, werden nur unter UV-Licht sichtbar.
  • „Guillochen“: sind Schutzmuster aus feinen, ineinander verschlungenen Linien.
  • Irisdruck:
    ein spezielles Effektdruckverfahren mit Farbverlauf bildet einen zusätzlichen Kopierschutz.
  • Mikrotext: Zwischen den einzelnen Guillochen-Linien ist „Sozialversicherung“ als Mikrotext zu sehen.
  • Lasergravur-Verfahren: Das Foto wird durch Lasergravur-Verfahren in schwarz-weiß auf der e-card aufgebracht. Dadurch kann es nicht verfälscht oder abgelöst werden und bleibt auch durch den Gebrauch der Karte erkenntlich.

Auf der e-card werden auch weiterhin keine medizinischen Daten gespeichert. Auch die neue e‑card ist eine Schlüsselkarte und eröffnet den Zugang zum e-card-System und zur elektronischen Gesundheitsakte ELGA.

NFC-Funkion

Optisch ändert sich im Vergleich zur längst bekannten E-Card nicht allzu viel. Hingewiesen wird auch auf die Gesundheitsberatung-Hotline, die dem Patienten in Notfällen sagt, an wen er sich wenden soll. Bisher ist dieser Telefonservice nur in drei Bundesländern verfügbar, soll aber laut Volker Schörghofer, Generaldirektor-Stellvertreter im Hauptverband, noch im kommenden Jahr auf das ganze Bundesgebiet erweitert werden. Ebenfalls neu ist eine so genannte NFC-Funktion, mit der die Karte nicht mehr gesteckt sondern auch angehalten werden kann, womit die Abnutzung und damit Defekte reduziert werden sollen.

Rekord: 780.000 Kontakte pro Tag

Die Karte selbst ist ja nicht gerade selten im Einsatz. Seit 14 Jahren gibt es die E-Card und in dieser Zeit wurden nicht weniger als 1,6 Milliarden Patienten-Kontakte gezählt. Der stärkste Tag der E-Card-Geschichte war übrigens laut Hauptverband der 12. Dezember 2016, an dem nicht weniger als knapp 779.000 Kontakte gezählt wurden. (APA)

Mehr zum Thema