So satt ist der heimische Markt für Handfeuerwaffen

16. November 2018 Drucken
So satt ist der heimische Markt für Handfeuerwaffen
© ruhaltinger

Der Handel mit Handfeuerwaffen hat in Österreich einen überschaubaren Markt. Nach einem Absatzhoch in 2015 ist der Verkauf von Büchsen und Handfeuerwaffen zurückgegangen.

Das Thema des legalen Waffenverkaufs  in den USA sorgt für internationale Diskussionen. In Österreich ist der Markt für Handfeuerwaffen dank stringenter Gesetzgebung immer noch überschaubar.

Nach einem kräftigen Wachstum in den Jahren 2015 und 2016 entwickelte sich der Markt für Handfeuerwaffen in Österreich 2017 deutlich flacher, zeigen  Daten einer Marktstudie von Branchenradar.com Marktanalyse. Laut der Studie dürfte der österreichische Markt für Handfeuerwaffen zunehmend den Plafond erreichen.

Stagnation auf hohem Niveau

Erhöhte sich die Nachfrage in den Jahr 2015 und 2016 noch substanziell um jeweils knapp sechs Prozent pro Jahr, so hat sich die Wachstumsdynamik im vergangenen Jahr mehr als halbiert. Mit insgesamt 58.640 Stück lag der Absatz im Jahr 2017 nur noch um 2,4 Prozent über Vorjahr. Der Umsatz mit Handfeuerwaffen stieg bei Generalimporteuren und Handelsvertretungen um 2,2 Prozent auf nunmehr 52,9 Millionen Euro um.

Wachstum nur noch am Gebrauchtwaffen-Markt

Absatzseitig gab es nur noch ein Wachstum bei gebrauchten Waffen. Im Jahr 2017 gingen offiziell 25.820 gebrauchte Gewehre (+2,7 Prozent) und 15.050 gebrauchte Faustfeuerwaffen (+6,4 Prozent) über die Ladentheke. Damit erhöhte sich der Anteil des Sekundärmarkts am Gesamtmarkt auf knapp 70 Prozent. Allerdings handelte es sich dabei nur zu einem Teil um tatsächliche Ankäufe. Vielmehr diente der Gebrauchtwaffen-Markt nach wie vor auch zur Legalisierung noch nicht registrierter Waffen der Kategorie B (primär Pistolen und Revolver) und Kategorie C (Büchsen).

Signifikant weniger neue Faustfeuerwaffen

Die Nachfrage nach neuen Handfeuerwaffen war im Jahr 2017 indessen leicht rückläufig. Der Absatz sank um 1,2 Prozent auf insgesamt 17.770 Stück, davon 7.460 Gewehre und 10.310 Faustfeuerwaffen. Verantwortlich für die leichte Kontraktion waren geringere Verkäufe bei Faustfeuerwaffen (-2,5 Prozent). Der Absatz von Gewehren blieb nahezu unverändert (+0,5 Prozent).

Österreichischer Waffenmarkt ist hoch konzentriert

Wenngleich es eine Vielzahl an Waffenmarken gibt, ist der österreichische Markt für Handfeuerwaffen doch vergleichsweise hoch konzentriert. Bei neuen Gewehren erzielten im letzten Jahr die fünf umsatzstärksten Marken (Blaser, Mauser, Ruger, Sabatti und Sauer) einen Marktanteil von 76 Prozent. Die Studie von Branchenradar gibt keine Auskunft über die Performance der österreichischen Marke Steyr. Bei Faustfeuerwaffen kamen bereits die Top 3 (Glock, Ruger, Sig-Sauer) auf 64 Prozent Marktanteil.