Kärnten: Förderprogramm zur verstärkten Digitalisierung in der Bauwirtschaft

26. November 2018 Drucken
Kärnten: Förderprogramm zur verstärkten Digitalisierung in der Bauwirtschaft
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Der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds KWF unterstützt KMU der Kärntner Bauwirtschaft, die die Chancen der Digitalisierung nutzen wollen. Die Unternehmen sollen marktwirksame Innovationen vorantreiben.

Mit dem Lieferantenentwicklungsprogramm unterstützt der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds KWF interessierte KMU der Kärntner Bauwirtschaft, die die Chancen der Digitalisierung nutzen wollen. Die Unternehmen sollen marktwirksame Innovationen vorantreiben.

Baukonzerne setzen bereits wesentliche Digitalisierungsmaßnahmen um. KMUs der Bauwirtschaft sind gefordert, es ihnen gleichzutun. Denn Digitalisierung und ökologische Bauweisen gelten als die großen Innovationstreiber und Zukunftsfelder für die Baubranche. Elektronische Ausschreibungsverfahren und digitale Planungen werden der neue Standard (»Digitaler Zwilling« als Grundlage für die Entwicklung, Durchführung und das Facility Management). Der Bedarf an Aufklärung und Qualifizierung in Hinblick auf Digitalisierung bei KMUs der Bauwirtschaft ist enorm. Mit dem Lieferantenentwicklungsprogramm (LEP III) unterstützt der KWF interessierte und engagierte KMUs der Kärntner Baubranche, sich zu vernetzen und marktwirksame Innovationen voranzutreiben.

Evaluierung des Status Quo: „Digital- & Öko-Fitnesscheck“

Am Beginn des Programms steht eine Unternehmensanalyse in Bezug auf Digitalisierung und Ökologie im Vergleich mit anderen Kärntner Unternehmen. Der „Digitalisierungscheck“ wird zu Beginn des LEP von Experten in den teilnehmenden Unternehmen durchgeführt, der „Öko-Check“ als Selbstevaluierung.

Qualifizierungsmaßnahmen

  • Webinare: Um der Forderung nach Flexibilität und orts- und zeitunabhängigen Lernens nachzukommen und gleichzeitig eine umfassende persönliche Betreuung zu ermöglichen, bietet das Programm ein E-Learning Tool in Form von speziellen Webinaren, themenspezifischen Beiträgen und Forschungsergebnissen zum Thema »Digitalisierung in der Bauwirtschaft«. Diese finden zwischen den Qualifizierungsworkshops statt und sollen der Vertiefung der Themen dienen.
  • Sieben Qualifizierungsworkshops: Interessenten treffen sich mit den anderen TeilnehmerInnen zu sieben gemeinsamen und kompakten Fortbildungstagen zu den Schwerpunkten:
    • Digitalisierung (vier Tage)
    • Ökologie (zwei Tage)
    • Kooperation (ein Tag)

Neben einer Kombination aus Wissensvermittlung und Best-Practice-Lernen steht in diesem Unternehmensentwicklungsprogramm vor allem das umsetzungsorientierte Arbeiten und Lernen von den Erfahrungen anderer Unternehmen im Fokus.

  • Entwicklung eines „Digitalen Zwillings“: „Digitale Zwillinge“ bilden Gebäude über den gesamten Lebenszyklus (Planung, Konstruktion, Betrieb, Sanierung etc.) ab. Schon während der Planung können Architekten bzw. Bauunternehmen Simulationsmodelle nutzen, um Abläufe zu optimieren. Ist die Anlage in Betrieb, können die gleichen Simulationsmodelle verwendet werden, um Abläufe weiter zu optimieren und Weiterentwicklungen zu planen. Im Rahmen des LEP III wird ein „Digitaler Zwilling“ für ein Musterprojekt entwickelt. Teilnehmer erfahren praxiswirksam, worauf es bei der Entwicklung und Zusammenarbeit ankommt. Die Ergebnisse dieser Produktentwicklung stehen der Gruppe und den Teilnehmer/Innen in der Folge zur weiteren Verwendung zur Verfügung.
    Neben dem „Digitalen Bau-Zwilling“ wird für den Betrieb des Musterprojekts zudem ein sogenannter „Digitaler Betreiber-Zwilling“ entwickelt. Die Grundlagen dieses „FullserviceTools“ werden den teilnehmenden Bauunternehmen nach Projektende ebenfalls zur weiteren Verwendung zur Verfügung stehen.
  • Lernreise: Besichtigung eines Bauvorhabens bzw. -projektes, das auf Basis eines »Digitalen BauZwillings« entstand bzw. in Entstehung begriffen ist.
  • Vertiefende Umsetzungsbegleitung: Für eine optionale Vertiefung und/oder Umsetzungsbegleitung nach Bedarf gewährt das Programm zehn Beratungs-Tage pro Unternehmen mit einem vom Klienten ausgewählten Beratungsunternehmen.

Kosten und Förderungen

  Gesamt Förderquote

KWF

Investition fürs Unternehmen
LEP III Entwicklungsprogramm

•     Kick-off Veranstaltung

•     Fitnesscheck und Rückmeldegespräch

•     7 Qualifizierungsworkshops und E-Learning  Webinare

•     Entwicklung »Digitaler Bau-Zwilling« und

»Digitaler Betreiber-Zwilling« für Musterprojekt

•     Lernreise

•     Abschlussveranstaltung

€ 28.000,– 75 % € 7.000,–
Optional nach Bedarf in Umsetzungsphase

Individuelle Beratung bis zu 10 Beratertagen

Tagsatz bis zu € 1.400,– pro Beratertag

€ 1.400,-pro Tag 50 % € 700,– pro Tag

Förderung des KWF

Der gesamte Betrag in Höhe von 28.000 Euro ist nach Beginn (Ende Jänner 2019) zu leisten. Der KWF fördert das Programm mit 75 Prozent und die optional nach Bedarf benötigten individuellen Beratungstage mit 50 Prozent. Diese Förderung wird nach Antragsstellung und Vorlage der benötigten Unterlagen genehmigt und in zwei Tranchen ausbezahlt. Die Anträge für die Umsetzungsphase werden gleichzeitig eingereicht (ein Förderantrag).

Informationen zur KWF-Förderung und LEP III-Bewerbung

„Antragsstellung = Anmeldung“: Die Teilnahme am LEP III ist mit der Antragsstellung beim KWF verbunden und muss gleichzeitig erfolgen – spätestens bis zum 18. Jänner 2019.

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