Vernetzung und Digitalisierung – diese beiden Aufgaben hält die Automobilbranche laut einer KPMG-Studie – nicht unerwartet – für die Top-Themen des neuen Jahres. Batteriebetriebene Fahrzeuge reihen sich an zweiter Stelle ein. Brennstoffzellen-Autos, im Vorjahr noch der Favorit der Befragten, landeten auf dem dritten Platz.
Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche „Global Automotive Executive Survey“ von KPMG. Für die Studie wurden zwischen Oktober und November 2018 rund 1.000 Entscheider der Automobil- und Technologiebranche sowie 2.000 Kunden zu unterschiedlichsten Branchenthemen online befragt.
Gesetze geben den Weg vor
Die Rolle der Autohersteller wandelt sich nach Ansicht der meisten Branchenexperten immer mehr von der des Gestalters der technologischen Entwicklung hin zum Vollstrecker regulatorischer Vorgaben: 77 Prozent meinen, dass Aufsichtsbehörden und Industriepolitik in Zukunft maßgeblich die Pläne der Hersteller bestimmen werden. 83 Prozent der Experten in China und 81 Prozent in den USA sind der Ansicht, ihr Land verfolge eine klare politische Linie für die Autoindustrie. In Westeuropa ist nur die Hälfte der Befragten dieser Meinung.
Weniger Hersteller, schrumpfendes Händlernetz
Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) sind der Ansicht, dass der Anteil westeuropäischer Hersteller an der weltweiten Autoproduktion von heute rund 15 Prozent bis 2030 auf nur noch fünf Prozent abnehmen wird. Auch der Handel muss sich nach Ansicht der Befragten auf einen Wandel einstellen: Rund die Hälfte ist sich ziemlich sicher, dass die Zahl der Händler vor Ort um 30 bis 50 Prozent schrumpfen oder viele zumindest ihr Geschäftsmodell ändern müssen.
Gemeinsam statt einsam
Immerhin 65 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass eine Zusammenarbeit zwischen traditionellen Herstellern und Internet- beziehungsweise Technologieunternehmen unausweichlich ist. In China sind es sogar 84 Prozent. Vor allem Kooperationen mit Unternehmen aus naheliegenden Branchen sind beliebt (56 Prozent), gefolgt von Joint Ventures und strategischen Allianzen (jeweils 43 Prozent).