LKW der Zukunft: Wie digitale Mobilität die Kosten senkt

12. Februar 2019 Drucken
LKW der Zukunft: Wie digitale Mobilität die Kosten senkt
@ Andreas Hermsdorf/pixelio.de

Digitale Mobilität wird die Logistik-Branche von Grund auf verändern. Autonomes Fahren, Elektrifizierung und Vernetzung senken die Betriebskosten für smarte Lkws bis zu 40 Prozent.

Digitale Mobilität wird die Logistik-Branche von Grund auf verändern. Autonomes Fahren, Elektrifizierung und Vernetzung senken die Betriebskosten für smarte Lkws bis zu 40 Prozent, heißt es in einer Roland Berger-Studie. 

Lkw sind heute weltweit der Hauptverkehrsträger im Güterverkehr: In Europa und den USA rollen so etwa 70 Prozent der Waren über die Straßen, in China sogar mehr als 75 Prozent. Und die Nachfrage wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Fahrerlose Lkw, E-Antriebe, Digitalisierung und zunehmender Fahrermangel setzen die Branche mehr und mehr unter Druck. Die Experten von Roland Berger haben die verschiedenen Trends in ihrer Studie „Shifting up a gear – Automation, electrification and digitalization in the trucking industry“ analysiert.

Herausforderung für Transportbranche

Die Transportbranche steht vor einem grundlegenden Wandel. Trends wie autonom fahrende Lkw, Digitalisierung und Elektrifizierung werden zur Herausforderung für Speditionen, Logistikunternehmen und Lkw-Hersteller. Die Branche steht zudem vor einer Konsolidierung – wer sich dem Wandel verschließt, wird nicht überleben, heißt es bei Roland Berger. Die meisten Unternehmen haben immer noch sehr ineffiziente Prozesse sowie hohe Kosten für ihre Lkw-Flotten. Zudem werde der Fahrermangel, auf Langstrecken in Europa und den USA immer drängender. Schärfere Emissionsrestriktionen tuen das ihre.

Automatisierung der Branche

Um diese Entwicklungen erfolgreich zu meistern, sollen autonome Nutzfahrzeuge, Elektrifizierung und Digitalisierung Abhilfe schaffen. Dieser grundlegende Umbruch stellt allerdings sowohl Logistikunternehmen als auch Lkw-Hersteller vor große Herausforderungen. Außerdem trifft der Wandel eine sehr fragmentierte Branche: Es gibt wenige große Speditionen mit großen Lkw-Flotten neben den vielen kleinen Unternehmen mit wenigen Fahrzeugen. Eine Konsolidierung sei daher unausweichlich, so die Studie.

Betriebskosten sinken um 25 bis 40 Prozent

Autonom fahrende Lkw sind auf dem Vormarsch: Für sie werden bereits Tests durchgeführt z. B. für automatisierte Langstreckentransporte im Konvoi mit der Übergabe der Fracht von und an konventionelle Fahrzeuge. Eine Entwicklung, die eindeutige Vorteile für die Logistikbranche mit sich bringt: Pro Kilometer könnte dies zu einer Kostenersparnis von bis zu 40 Prozent führen. Die Consulter von Roland Berger gehen davon aus, dass komplett selbst fahrende Lkw zwischen 2025 und 2030 auf der Straße sein werden.

Batterien gefährden Wirtschaftlichkeit

Auch Elektroantriebe werden bereits von etablierten OEMs wie auch von Start-ups angeboten. Größter Kostenfaktor sind allerdings weiterhin die Batterien. Selbst bei künftig sinkenden Kosten für Batteriezellen können Lkw mit E-Motor für weite Strecken aktuell nicht profitabel betrieben werden. Für Lkw im Nahverkehr bis zu 400 Kilometern sei der Elektroantrieb aber bereits eine wirtschaftlich rentable Alternative. Verschiedene Hersteller haben die Serieneinführung solcher Lkw bereits angekündigt. Treiber sind vor allem Emissionsvorschriften mit lokalen Restriktionen für Dieselfahrzeuge sowie Kostenvorteile.

Vernetzung verringert Leerfahrten

Eine weitere wesentliche Entwicklung ist die Vernetzung: Der Lkw der nahen Zukunft ist mit seiner Umgebung voll vernetzt und somit ein Teil von effizienteren Logistikabläufen. Etwa 20 Prozent der Lkw in Europa und den USA fahren heute leer, in China sind es sogar 40 Prozent. Diese Ineffizienzen werden durch die Digitalisierung von Prozessen und Künstliche Intelligenz deutlich vermindert.