Osteuropa bleibt wichtiges Ziel österreichischer Direktinvestitionen

25. Februar 2019 Drucken
Osteuropa bleibt wichtiges Ziel österreichischer Direktinvestitionen
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Zwischen 2005 und 2016 ergab sich für österreichische Direktinvestoren in Osteuropa eine stetige Rendite von durchschnittlich etwa 8 Prozent p.a.

Trotz des schwierig gewordenen Umfelds haben sich österreichische Investoren auch nach der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 nicht aus den Ländern Osteuropas zurückgezogen. Die Nachhaltigkeit bescherte den Unternehmen in diesen Regionen beachtliche Renditen, berichtet die OeNB .

Unverändert diene Österreich internationalen Konzernen häufig als Portal für ihre Veranlagungen in Osteuropa. Mikrodatenanalysen zeigen, dass mehr als ein Viertel des aus Österreich in dieser Region veranlagten Volumens von Unternehmen stammt, die zwar ihren Sitz im Inland haben, selbst aber ausländischer Kontrolle unterliegen.

Ein Drittel aller österreichischer Investitionen im Osten

Mit 55,5 Mrd EUR lag Ende 2016 nahezu ein Drittel des gesamten Bestands an österreichischen Direktinvestitionen (185,7 Mrd EUR) in den CESEE-Ländern. Dieses Vermögen resultiert aus einer langjährigen, durch fundierte Marktkenntnis unterstützte und von konjunkturellen Entwicklungen weitgehend unbeeinflusste Investitionsstrategie österreichischer Unternehmen, die ihre Präsenz in Osteuropa selbst im für Direktinvestoren ungünstigen Umfeld der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise aufrecht hielten. Auch die im Zuge der Restrukturierung des UniCredit-Konzerns vorgenommene Verschiebung osteuropäischer Beteiligungen der Bank Austria von Österreich nach Italien änderte dieses Bild nicht wesentlich.

Rendite von acht Prozent pro Jahr

Zwischen 2005 und 2016 ergab sich für österreichische Direktinvestoren – abgesehen von kurzfristigen ertragsschwachen Phasen – in den CESEE-Ländern eine stetige und insgesamt beachtliche Rendite von durchschnittlich etwa 8 Prozent p.a.

Österreich bleibt Brücke in den Osten

Eine neue Mikrodatenanalyse zeigt, dass Ende 2016 rund 30  Prozent dieser österreichischen Direktinvestitionen in Osteuropa auf Unternehmen entfielen, die zwar in Österreich ansässig sind, ihrerseits aber mehrheitlich ausländischer Kontrolle unterliegen. Zwei Drittel davon stammen aus Unternehmen mit Sitz in anderen EU-Ländern. Noch höher lag der Anteil ausländisch kontrollierter Unternehmen bei Österreichs Veranlagungen im restlichen Europa ohne CESEE-Länder (40 Prozent), wo das Direktinvestitionsvermögen der in Österreich ansässigen Unternehmen Ende 2016 insgesamt 101,1 Mrd EUR betrug. Der überwiegende Teil dieser ausländischen Kontrollrechte wurde von Unternehmen mit Sitz innerhalb Europas ausgeübt. Nur 8 Prozent des Kapitals entfielen auf Unternehmen, die von außerhalb Europas kontrolliert wurden.

Geringe heimische Investitionen in Übersee

Bei österreichischen Veranlagungen außerhalb Europas – die allerdings lediglich 29,1 Mrd EUR betrugen – bildeten ausländisch kontrollierte Unternehmen mit einem Anteil von 60 Prozent eine deutliche Mehrheit. Die Hälfte des Kapitals ist Unternehmen zuzurechnen, die auch ihren Sitz außerhalb Europas haben.

Ausländische Konzerne nützen Österreich als Headquarter

Insgesamt ist erkennbar, dass österreichische Kontrollrechte bei jenen Direktinvestitionen dominieren, die in etablierte Kernzielgebiete – insbesondere CESEE Länder – fließen. Umgekehrt nimmt die Bedeutung ausländisch kontrollierter Unternehmen in jenen Regionen zu, die aus Sicht österreichischer Direktinvestoren traditionell geringere Bedeutung haben.

Drehkreuz

Außereuropäische multinationale Konzerne nutzen Österreich offensichtlich gerne als Drehkreuz für weitere internationale Veranlagungen, wobei nicht nur der CESEE-Raum oder andere Teile Europas, sondern auch außereuropäische Ziele eine Rolle spielen.