Dynamische Außenwirtschaft: Österreichs Exporte bleiben auf Wachstumskurs

11. März 2019 Drucken
Dynamische Außenwirtschaft: Österreichs Exporte bleiben auf Wachstumskurs
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Österreichs Exportwirtschaft lief 2018 auf Hochtouren. Die Ausfuhren von Waren stiegen laut Statistik Austria mit über fünf Prozent. Durch die kräftigen Importe wuchs im Vorjahr allerdings auch das Handelsbilanzdefizit.

Österreichs Exportwirtschaft lief 2018 auf Hochtouren. Die Ausfuhren von Waren stiegen laut Statistik Austria 2018 um 5,7 Prozent auf 150,0 Mrd. Euro. Durch die kräftig gestiegenen Importe wuchs im Vorjahr allerdings auch das Handelsbilanzdefizit.

Der Gesamtwert der Waren-Importe lag im Zeitraum Jänner bis Dezember 2018 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria um 5,5 Prozent über dem Vorjahreswert, Das Defizit der Handelsbilanz belief sich auf 5,71 Mrd. Euro, nach 5,60 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Arbeitstägig bereinigt erhöhten sich die Einfuhren um 5,5 Prozent und die Ausfuhren um 5,4 Prozent.

70 Prozent des Außenhandels mit EU

Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich 2018 Waren im Wert von 109,97 Mrd. Euro (+5,2 Prozent). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete ebenfalls einen Anstieg gegenüber 2017 (+5,9 Prozent) und betrug 104,87 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union verringerte sich geringfügig von 5,48 Mrd. Euro 2017 auf 5,09 Mrd. Euro. Rund 70 Prozent des österreichischen Außenhandels (Intra-EU-Importe: 70,6 Prozent, Intra-EU-Exporte: 69,9 Prozent) wurden mit den EU-Mitgliedstaaten abgewickelt.

Österreichs bedeutendste Handelspartner – Ranking der Top-20

Mehr als die Hälfte der österreichischen Exportwirtschaft verteilte sich 2018 auf lediglich fünf Partnerländer, darunter auch die Drittstaaten Schweiz, Vereinigte Staaten und China. Mit den 20 zentralen Handelspartnern Österreichs wurden 86,3 Prozent der Importe und 84,0 Prozent der Exporte abgewickelt – insgesamt waren in diesem Ranking je 14 EU-Länder und sechs Drittstaaten vertreten. Abgesehen von Liechtenstein zählten alle Nachbarländer Österreichs in beiden Verkehrsrichtungen zu den Top-20-Partnerländern. 2018 war diese Top-20-Liste import- und exportseitig nicht mehr deckungsgleich: Exportseitig schaffte die Republik Korea den Sprung ins Ranking (2017: Rang 22) und verdrängte die Türkei auf Platz 21. Verglichen mit 2017 kam es zusätzlich zu einer Reihe von geringfügigen Rangverschiebungen.

Negativer Ausreißer Schweiz

Von den Top-20-Einfuhrpartnern zeigten alle, ausgenommen die Schweiz (-10,8 Prozent), eine positive Entwicklung – mehr als die Hälfte davon mit starker Dynamik. Bei den Importen aus der Russischen Föderation (+19,0 Prozent), dem Vereinigten Königreich (+16,0 Prozent), der Slowakei (15,3 Prozent), Polen (+10,7 Prozent) und Slowenien (+10,4 Prozent) konnten zweistellige Zuwächse verzeichnet werden. Im Top-20-Ranking verbesserte sich Frankreich um zwei Plätze auf Rang 7 und Polen um einen Platz auf Rang 9. Ungarn hingegen fiel um zwei Plätze auf Rang 10 zurück. Die Niederlande verloren eine Position und belegten Rang 8; Slowenien (16) und Belgien (17) tauschten die Plätze.

Die 20 wichtigsten Exportmärkte

Die Rangliste der Top-20-Ausfuhrpartner zeigte  2018 ein neues Bild. Zusätzlich zum Sprung der Republik Korea auf Platz 20 wechselten auch noch die Schweiz (4) und Frankreich (5), die Slowakei (11) und Slowenien (12) sowie Belgien (16) und die Russische Föderation (17) ihre Plätze. Das Vereinigte Königreich belegte wie im Vorjahr Platz 9 und war somit, wie immer in den vergangenen 20 Jahren, unter den Top-10-Ausfuhrpartnern zu finden. 2018 beliefen sich die Importe aus dem Vereinigten Königreich auf 2,86 Mrd. Euro (+16,0 Prozent). Die Versendungen waren beinahe doppelt so hoch (+7,2 Prozent auf 4,19 Mrd. Euro), mit Maschinen und Fahrzeugen als bedeutendste Produktgruppe (Anteil: 50,6 Prozent).

Exportwachstum bei zwei wichtigen Ausnahmen

Abgesehen von Frankreich (-8,7 Prozent) und der Russischen Föderation (-3,7 Prozent) zeigten die stärksten 20 Exportpartner durchgehend positive Wachstumsraten. Belgien (+19,5 Prozent), die Niederlande (+14,7 Prozent), Rumänien (+11,7 Prozent), Polen (+11,5 Prozent) und Japan (+10,7 Prozent) entwickelten sich besonders dynamisch. Die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge war bei 17 Exportpartnern die bedeutendste mit Exportanteilen zwischen 32,0 Prozent (Polen) und 67,5 Prozent (Korea, Republik). Lediglich bei den Ausfuhren nach Italien und Slowenien standen bearbeitete Waren bzw. in die Schweiz chemische Erzeugnisse an erster Stelle.

Nummer 1: Deutschland

Deutschland war auch 2018 mit Abstand Österreichs wichtigstes Partnerland (Einfuhranteil: 35,8 Prozent, Ausfuhranteil: 30,2 Prozent). Die Entwicklung beider Verkehrsrichtungen lag jedoch unter dem globalen Durchschnitt: Einfuhren +2,3 Prozent auf 55,67 Mrd. Euro, Ausfuhren +5,6 Prozent auf 45,26 Mrd. Euro.

Verblüffender Trump-Effekt: USA sind Exportmarkt Nummer 2

Seit 2015 stehen die Vereinigten Staaten an zweiter Stelle der österreichischen Exportpartner. Mit einem Exportzuwachs weit über dem globalen Durchschnitt (+9,7 Prozent) wurde 2018 erstmals die Zehn-Milliarden-Euro-Marke überschritten – die Importe waren hingegen nur rund halb so hoch (5,98 Mrd. Euro). Wie im Vorjahr dominierten auch 2018 Maschinen und Fahrzeuge (+9,8 Prozent auf 5,78 Mrd. Euro) die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten (Exportanteil: 54,6 Prozent). Danach folgten mit großem Abstand die Produktgruppen bearbeitete Waren (14,4 Prozent), chemische Erzeugnisse (11,8 Prozent) sowie sonstige Fertigwaren (9,5 Prozent). Gemeinsam machten diese vier Produktgruppen rund 90 Prozent der Exporte in die Vereinigten Staaten aus.

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