Die durchschnittlichen Ticketpreise für Geschäftsreisende werden voraussichtlich bis April um vier Prozent sinken. Die starken Preisanstiege der vergangenen Monate würden zu Korrekturen führen, prognostiziert eine Unternehmensberatung.
Die CWT Solutions Group, die Beratungsdivision von CWT, dem Anbieter einer Reisemanagementplattform für Unternehmen und deren Mitarbeiter, sagt voraus, dass die durchschnittlichen weltweiten Ticketpreise (ATP) für Flugbuchungen bis April auf 673 USD fallen werden. Dies entspricht einem Rückgang der Preise um über vier Prozent im Vergleich zum Februarniveau, da die Tarife nach dem starken Anstieg in den ersten beiden Monaten des Jahres wieder korrigiert werden.
Starke Verteuerungen in den Vormonaten
Der durchschnittliche globale Ticketpreis stieg im Januar um rund sechs Prozent gegenüber dem Vormonat und im Februar um weitere drei Prozent auf 702 US-Dollar. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass Fluggesellschaften auf der ganzen Welt neue Geschäftsrichtlinien und Revenue-Management-Modelle eingeführt haben, die die Flugpreise in die Höhe trieben.
Preise werden wieder ansteigen
CWT geht davon aus, dass der durchschnittliche Ticketpreis im Laufe des Jahres weiter steigen wird. Immer mehr Fluggesellschaften wollen den New Distribution Capability (NDC)-Standard der IATA übernehmen, um höhere Zusatzerlöse z. B. durch Sitzplatzauswahl und Gepäckgebühren zu generieren.
Digitale Buchungen legen weiter zu
Währenddessen nimmt die Nutzung von Online-Buchungs-Tools (OBTs) weiter zu, da die wichtigsten OBT-Anbieter das Nutzererlebnis, insbesondere bei mobilen Apps, weiter verbessern. Es wird zudem weiter daran gearbeitet, die verfügbaren Inhalte auf diesen Kanälen weiter auszubauen. Gleichzeitig ermutigen die Geschäftsreisemanagement-Teams ihre Reisenden, über OBTs und mobile Apps zu buchen. Die Nutzung der Online-Buchungs-Tools war im Januar und Februar weltweit mit einer Rate von rund 48 Prozent stabil, nach einem Anstieg von Oktober bis Dezember um sechs Prozent. Für März und April wird ein erneuter Anstieg prognostiziert, wobei erstmals mehr als 50 Prozent aller Buchungen über OBTs erfolgen sollen.
Buchungen ohne Vorlaufzeit
Die auf Reiseverhalten spezialisierte Unternehmensberatung prognostiziert auch, dass sich das Buchungsverhalten der Reisenden in den nächsten zwei Monaten in Bezug auf die Vorausbuchungszeit verschlechtern wird. Zum Jahresende 2018 sorgte die striktere Durchsetzung der Reiserichtlinien aus Budgetgründen dafür, dass sich im Dezember die Vorausbuchungszeit verbesserte und sich dieser Trend auch noch im Januar und Februar widerspiegelte – rund 47 Prozent der Tickets wurden mehr als 14 Tage vor Abflug gebucht. Da die Unternehmen ihre Reisebeschränkungen inzwischen wieder lockern, wird erwartet, dass eine 14-tägige Vorausbuchungsfrist im März und April nur noch bei 43 Prozent der Buchungen erreicht wird.