Deutsche Autoindustrie: Starker Produktionsrückgang im 2. Halbjahr

09. April 2019 Drucken
Deutsche Autoindustrie: Starker Produktionsrückgang im 2. Halbjahr
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Die deutsche Autoindustrie und Zulieferer haben im Laufe des vergangenen Jahres deutliche Produktionsrückgänge verzeichnet. Dies hat unmittelbare Wirkung auf die heimische Zulieferindustrie.

Die deutsche Autoindustrie und Zulieferer haben im Laufe des vergangenen Jahres deutliche Produktionsrückgänge verzeichnet. Dies hat unmittelbare Wirkung auf die heimische Zulieferindustrie, die auf Abruf in die deutschen Werke liefert. 

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag die Produktion von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im zweiten Halbjahr 2018 kalender- und saisonbereinigt um 7,1 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr. Zum Vergleich: Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ging die Produktion im selben Zeitraum um 2,0 Prozent zurück. Die Rückgänge scheinen sich 2019 fortzusetzen.

Beispiel Porsche

Porsche – ein sehr kleiner Player der deutschen Autobranche – musste für das erste Quartal ein Minus von 32 Prozent bei den europäischen Absatzzahlen bekanntgeben. In Deutschland sind 28 Prozent weniger Autos aus Zuffenhausen ausgeliefert worden als in derselben Zeit des vergangenen Jahres. Für das gesamte Jahr 2019 wird aber eine Steigerung der Auslieferungen und ein leichtes Plus für den Umsatz weiter prognostiziert.

Überdurchschnittliche Gewichtung

Die Autoindustrie in Deutschland habe aufgrund ihrer Größe und ihrer Verflechtung „erhebliche Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung“, erklärte das Bundesamt anlässlich der Automobilmesse Techno Classica Essen. Ohne Berücksichtigung des Automobilsektors wäre der Produktionsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe demnach nur bei 0,9 Prozent gelegen.

Fünf Prozent des BIP

Im Jahr 2016 habe die Automobilindustrie laut der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen eine wirtschaftliche Leistung von 134,9 Mrd. Euro erbracht – ein Anteil von 4,7 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland.

Neuer Teststandard macht Probleme

Ein Grund für den Produktionsrückgang im vergangenen Jahr ist die Umstellung auf den neuen Abgas-Teststandard WLTP. Dieser gilt seit September für alle Neuwagen in der EU. Viele Autobauer kamen mit der Zertifizierung ihrer Autos jedoch nicht hinterher, im September brach der Neuwagenmarkt deshalb EU-weit ein. (APA/red)