Google holt sich bis zu 90 mal pro Stunde Daten vom Smartphone

15. Juli 2019 Drucken
Google holt sich bis zu 90 mal pro Stunde Daten vom Smartphone
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Google soll laut einer Studie von Digital Content Next deutlich datenhungriger sein als Apple. Demnach fragt der Konzern über Android-Smartphones bei normalem Gebrauch 90 Mal pro Stunde Daten ab.

Google soll laut einer Studie von Digital Content Next deutlich datenhungriger sein als Apple. Demnach fragt der Konzern über Android-Smartphones schon im Ruhezustand gut 40 Mal pro Stunde Daten ab.

Bei normalem Gebrauch sind es sogar 90 Mal, wie die Grafik von Statista zeigt. Auch iPhones liefern permanenten Daten ab. Allerdings ist hier die Taktung deutlich geringer. Im Ruhezustand kommt es zu vier Abfragen, bei Normalgebrauch zu 18 pro Stunde.

Standort, App-Käufe und Uploads

Der Studie zufolge unterscheidet sich auch, was genau abgefragt wird. Bei iPhones steht vor allem Werbung im Vordergrund, bei Android Phones wird der Standort getrackt, Aktivitäten im App Store verfolgt, weitere Daten ordnen die Autoren der Studie dem Punkt „Device Uploads“ zu. Werbung wird vor allem im aktiven Modus abgefragt. Apple interessieren bei den iPhones vor allem die „Device Uploads“.

Gebrauchssimulation

Die Studie wurde von der Vanderbuilt University im Auftrag des US-Branchenverbands Digital Context Next durchgeführt. Autor Douglas Schmidt, Professor für Computerwissenschaft, simulierte dazu einen normalen Nutzungstag mit verschiedenen Aktivitäten, wie zurückgelegten Wegstrecken, Musikhören und surfen. Dabei gehe Google aktiv und passiv beim Sammeln der Daten vor. Schmidt kritisiert das Ausmaß der Datenabfrage, aber auch die Techniken, die für den Nutzer schwer verständlich seien und es Google ermöglichen, die Nutzer zu deanonymisieren.

Aktivierung der Deaktivierung nötig

Erst kürzlich stand Google in der Kritik, weil das Unternehmen Standortdaten von Nutzern abfragte, obwohl diese die Funktion deaktiviert hatten. Das Unternehmen wies die Kritik zurück, da die Funktion über eine weitere Deaktivierung ausgeschaltet werden könne. Für weniger versierte Nutzer ist dies jedoch schwer zu durchschauen.

© Statista.de

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