Logistik: Wie Fahrradboten den Schuh- und Modehandel verändern

29. August 2019 Drucken
Logistik: Wie Fahrradboten den Schuh- und Modehandel verändern
@ Karin Jung/pixelio.de

Lieferdienste mit Fahrradboten, fürs Essen in Ballungszentren in vielen Ländern alltäglich, sollen auch für andere Branchen ein Thema werden – zum Beispiel für den Textilhandel und für Schuhhändler

Lieferdienste mit Fahrradboten, fürs Essen in Ballungszentren in vielen Ländern alltäglich, sollen auch für andere Branchen ein Thema werden – zum Beispiel für den Textilhandel und für Schuhhändler.

Die digitale Revolution mache vor dem Mode- und Schuheinzelhandel nicht halt; zuletzt sei dies u.a. auf Kosten des klassischen Versandhandels geschehen, der nach Angaben des Beratungsunternehmens Advicum in den vergangenen sechs Jahren in Österreich um 37 Prozent abgenommen habe.

20 bis 25 Prozent von Schuh- und Textil wandern online

Der „Distanzhandel“ via Internet lässt Shops in früheren Top-Lagen und Einkaufszentren leer stehen. Die Zahl der stationären Einzelhandelsgeschäfte ist in den letzten zehn Jahren um 20 Prozent zurückgegangen. 2021 dürfte, so die Schätzung, in Österreich knapp ein Fünftel der Bekleidung und ein Viertel aller Schuhe online gekauft werden.

Beschleunigte Endkundenlogistik

Im Onlinegeschäft werden vor allem bei der Bekleidung die Retourquoten zur Zeit mit rund 50 Prozent beziffert. Bei Fortschreiten des E-Commerce müssten für Lagerhaltung und Auftragsabwicklung neue Logistiksysteme etabliert werden. Eine große Rolle werde auch die gezieltere und beschleunigte Endkundenbelieferung spielen, beispielsweise durch den Einsatz von Drohnen, selbstfahrenden Robotern – oder vorerst einmal mehr Fahrradkurieren in der urbanen Umgebung, wie Advicum in einem Retail-Report für die Textil- und Schuhbranche schrieb.

Umsätze legen zu

Die Umsätze werden nach Prognosen der Berater in den kommenden Jahren allein schon dank des Bevölkerungswachstums mengen- und wertmäßig zulegen. Bis 2021 dürfte die Branche mit jährlichen Wachstumsraten von 1,7 Prozent (Kleidung) bzw. 1,3 Prozent (Schuhe) rechnen, heißt es in dem Bericht. Derzeit geben die Österreicher im Jahr etwas mehr als 1.000 Euro für Kleidung und 250 Euro für Schuhe pro Kopf aus. Im Schuhhandel legt der Verkauf von Sportschuhen am stärksten zu. Für die „Millennials“ spiele beim Kauf von Mode heute auch Ökologie und Nachhaltigkeit eine Rolle. Darauf basierten Projekte, Kleidungsstücke und Schuhe mit Smart Tags zu versehen, die Informationen über verwendete Materialen, Herkunft, Recyclingfähigkeit und Wiederverwertbarkeit kommunizieren. (APA)