Höhere Förderungen: So will Deutschland E-Mobilität massentauglich machen

19. November 2019 Drucken
Höhere Förderungen: So will Deutschland E-Mobilität massentauglich machen
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Die deutsche Regierung hat eine umfangreichere staatliche Förderung der E-Mobilität auf den Weg gebracht. Geplant ist eine höhere Prämie für den Kauf von E-Autos, die zugleich bis Ende 2025 verlängert wird.

Das Bundeskabinett in Deutschland hat am Montag eine umfangreichere staatliche Förderung der E-Mobilität auf den Weg gebracht. Geplant ist eine höhere Prämie für den Kauf von E-Autos, die zugleich bis Ende 2025 verlängert wird. Zum anderen sollen deutlich mehr Ladestationen aufgestellt werden.

Die Maßnahmen wurden bereits vor zwei Wochen bei einem Spitzentreffen von Politik und Autoindustrie beschlossen. Ein flächendeckendes Ladenetz gilt als zentrale Voraussetzung für den Erfolg der E-Mobilität. Derzeit gibt es in Deutschland rund 21.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Auf dem „Autogipfel“ war vereinbart worden, dass in den kommenden zwei Jahren 50.000 neue öffentliche Ladepunkte entstehen sollen – die Automobilwirtschaft soll davon 15.000 an ihren Standorten beisteuern.

Autoindustrie übernimmt Hälfte der Kosten

E-Mobilität soll massentauglich werden. Die bereits bestehende Kaufprämie für E-Autos soll bei Fahrzeugen bis zu einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro um 50 Prozent erhöht werden. Konkret steigt der Zuschuss von 4000 Euro auf 6000 Euro. Für teurere Fahrzeuge bis zu einer Grenze von 65.000 Euro soll die Prämie um 25 Prozent auf 5000 Euro steigen. Auch für Plug-in-Hybride soll der Zuschuss steigen. Die Autoindustrie übernimmt weiter die Hälfte der Kosten. Die deutsche Regierung werde für die längere Förderung rund 2 Mrd. Euro bereitstellen. Die Prämie ist bisher bis Ende 2020 befristet.

Stützung auch bei gebrauchten Elektroautos

Künftig soll es auch eine Kaufprämie für junge Gebrauchtfahrzeuge der Fahrzeughersteller bei der sogenannten Zweitveräußerung geben – dabei handelt es sich um Firmen- und Dienstwagen.

Weiter Weg

Die Autohersteller wollen in den kommenden Monaten und Jahren zahlreiche E-Autos auf den Markt bringen, auch im Massenmarkt. Um die Klimaziele 2030 zu schaffen, sind bis dahin sieben bis zehn Millionen E-Autos in Deutschland notwendig, wie aus einem „Masterplan Ladeinfrastruktur“ der deutschen Regierung hervorgeht.

Steigender Trend bei niedriger Basis

Bisher ist die Nachfrage nach E-Autos aber weiter verhalten. Von Januar bis Oktober wurden in der Bundesrepublik knapp 53 000 reine E-Autos zugelassen, rund 89 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamtzahl der Neuzulassungen aber lag bei rund drei Millionen Autos. (APA/red)