Laut einer Untersuchung von Branchenradar.com Marktanalyse reduzieren sich die Umsätze mit PV-Anlagen (Photovoltaik) 2019 um knapp vierzehn Prozent. Neben der Windkraft wuchs in Österreich im Jahr 2019 nur der Markt für Wärmepumpen.
Das Geschäft mit Photovoltaik und Thermischen Solarkollektoren entwickelt sich einmal mehr rückläufig, zeigen aktuelle Daten von Marktstudien zu Wärmepumpen, Photovoltaik und Thermischen Solarkollektoren in Österreich.
Produktion lässt nach
Der Weg zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors ist offenbar schwieriger als erhofft. Zumindest in Österreich und soweit es die emissionsfreie Energieerzeugung betrifft. Denn abgesehen von Windkraft, wächst in Österreich nur die Nachfrage nach Wärmepumpen robust. Das Geschäft mit Photovoltaik und Thermischen Solarkollektoren entwickelt sich indessen auch im laufenden Jahr rückläufig. Infolge tritt der Markt für emissionsfreie Energieerzeugung (ohne Windkraft) bereits das zweite Jahre in Folge auf der Stelle. Die Erlöse der Hersteller von Wärmepumpen, Photovoltaik-Paneelen und Thermischen Solarkollektoren stagnieren am österreichischen Markt bei knapp 240 Millionen Euro.
PV-Situation „besorgniserregend“
„Besorgniserregend ist die Lage in der Photovoltaik“, heißt es in der Studie von Branchenradar.com. Der Herstellerumsatz mit Photovoltaik-Paneelen reduziert sich im heurigen Jahr um knapp vierzehn Prozent (vorläufige Berechnung) gegenüber dem Vorjahr auf 73,5 Millionen Euro. Der Rückgang ist zum einen auf die um drei Prozent sinkende Nachfrage zurückzuführen. Die Lust auf eine Photovoltaikanlage ist insbesondere bei privaten Haushalten im Abklingen. Zum anderen ist man mit einem ungebremsten Preisverfall bei PV-Modulen konfrontiert. Denn obgleich auf asiatische Paneele Strafzölle eingehoben werden, drücken deren Realpreise das Preisniveau nach wie vor gewaltig. Im Durchschnitt schrumpft im laufenden Jahr der Preis pro KWpeak um rund elf Prozent gegenüber Vorjahr.
Solarthermie auf niedrigem Niveau stabil
In der Solarthermie hat sich die Nachfrage im Jahr 2019 zwar – nach einer zehnjährigen Kontraktion – bei etwa dreißig Prozent des ursprünglichen Absatzvolumens konsolidiert, wachsende Importe in der Preiseinstiegslage sorgen jedoch auch hier für fallende Durchschnittspreise. Infolge geben die Herstellerumsätze mit Thermischen Solarkollektoren um knapp drei Prozent gegenüber Vorjahr nach und schließen bei nur noch 15,1 Millionen Euro.
Wärmepumpen erfüllen Hoffnungen
Die hochgesteckten Erwartungen erfüllt daher nur der Markt für Wärmepumpen. Gegenüber 2018 erwartet Branchenradar.com im laufenden Jahr ein Absatzplus von elf Prozent, die Erlöse legen voraussichtlich um neun Prozent auf knapp 151 Millionen Euro zu. Angeschoben wird der Markt im Wesentlichen vom steigenden Bedarf an Heizungs-Wärmepumpen, insbesondere für Eigenheime. Wärmepumpen sind zweifelsohne die umweltfreundlichste aller Heizformen. Im Gegensatz zu klassischen Heizkesseln ist die mittels Wärmepumpen erzeugte Energie emissionsfrei und infolge des hohen Ökostromanteils in Österreich weitgehend regenerativ. Zudem befeuert der irreversible Trend zu energetischen Bauweisen – unterstützt durch neue Förderbestimmungen – den Markt. Mittlerweile werden in rund 85 Prozent aller neuerrichteten Eigenheime Wärmepumpen installiert.
Photovoltaik und Solarthermie bleiben schwach
Auch in den beiden kommenden Jahren ist mit keinem signifikanten Aufschwung bei Photovoltaik und Solarthermie zu rechnen. Um den Markt für Solarenergie anzukurbeln, bedarf es laut Studie einer Reihe von strukturellen Änderungen. Bei PV-Anlagen ist beispielsweise zweifellos bei den Rahmenbedingungen zur Einspeisung ins Leitungsnetz und den Einspeistarifen selbst anzusetzen. Thermische Solaranlagen sollten wiederum stärker als bisher zur Warmwasserversorgung im großvolumigen Wohnbau eingesetzt werden. Wenn notwendig könnten dafür auch die Bauordnungen adaptiert werden. Zum Vergleich: In Deutschland wird alleine mit Photovoltaik genauso viel elektrische Energie erzeugt, wie in Österreich mit Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik zusammen.