Heimische Hotelbetten nur zu einem Drittel ausgelastet

17. Januar 2020 Drucken
Heimische Hotelbetten nur zu einem Drittel ausgelastet
© Petra Bork/pixelio.de

Über ein ganzes Tourismusjahr gesehen sind die Betten in den heimischen Unterkünften öfter leer als belegt. Grundsätzlich ist die Auslastung im Winter höher als im Sommer. 

Über ein ganzes Tourismusjahr gesehen sind die Betten in den heimischen Unterkünften öfter leer als belegt. Grundsätzlich ist die Auslastung im Winter höher als im Sommer. 

In den Fünf- und Vier-Sterne-Betrieben ist die Belegung dichter als in Ferienwohnungen oder Privatquartieren und in Wien und Tirol höher als in anderen Bundesländern, zeigen Daten der Statistik Austria.

Über eine Million Gästebetten

Im Tourismusjahr 2018/19 (November 2018 bis Oktober 2019) standen Gästen österreichweit rund 1,13 Mio. Betten in 68.034 Beherbergungsbetrieben (ohne Camping) zur Verfügung. Im Vorjahresvergleich stieg die Bettenanzahl laut Statistik Austria um 1,0 Prozent, die Zahl der Betriebe um 2,4 Prozent. Die Hälfte des Bettenangebots (50,6 Prozent) entfiel dabei auf die nächtigungsstärksten Bundesländer Tirol (350.800) und Salzburg (222.900).

Kaum saisonale Unterschiede

In der Wintersaison lag die Bettenauslastung bei 37,7 Prozent, im Sommer bei 36,5 Prozent. In gewerblichen Beherbergungsbetrieben lag die Auslastung im Winter bei 41,7 Prozent und im Sommer bei 42,1 Prozent. In privaten Betrieben war die Auslastung im Winter höher (26,4 Prozent) als in der Sommersaison (21,4 Prozent).

Qualität wichtiger als Preis

Die höchste Auslastung erreichten sowohl im Winter (51,4 Prozent) als auch im Sommer (55,4 Prozent) Fünf- und Vier-Stern-Betriebe. Deutlich geringer war die Auslastung in Drei- oder Zwei-Stern-Hotels. In gewerblichen Ferienwohnungen betrug sie im Winter 38,6 Prozent und im Sommer 28,2 Prozent.

Auslastung in Wien am höchsten

Etwa die Hälfte des gesamten Bettenangebots entfiel im Jahr 2018/19 auf die Bundesländer Tirol (350.800) und Salzburg (222.900). Die höchste Auslastung gab es aber in Wien – und zwar 54,4 Prozent im Winter und 64,1 Prozent im Sommer. Dahinter folgten Tirol mit 44,2 Prozent im Winter und dem Burgenland mit 41,2 Prozent im Sommer.

Anteil der Privatquartiere

Der höchste Anteil an privaten Betten wurde in Zell am See (Winter: 33,4 Prozent, Sommer: 34,4 Prozent) verzeichnet. Am höchsten war die durchschnittliche Betriebsgröße ganzjährig in Salzburg (77 Betten je Betrieb im Winter, 80 Betten im Sommer), am geringsten war sie im Winter in St. Anton am Arlberg sowie Schladming und im Sommer in Zell am See (jeweils 17 Betten je Betrieb). In der Stadt Salzburg war der gewerbliche Bettenanteil am höchsten (sowohl Winter als auch Sommer je 97,1 Prozent). Die Angebotsintensität war in der Wintersaison in Obertauern (12.552 Betten je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner) und in der Sommersaison in Ischgl (7.150) am höchsten.

Wien, Saalbach-Hinterglemm und Sölden bieten die meisten Betten an

Auf Gemeindeebene waren die größten Bettenanbieter Wien (79.041 Betten im Winter 2018/19 und 81.389 im Sommer 2019), Saalbach-Hinterglemm (Winter: 17.688, Sommer: 14.978 Betten), Sölden (17.328 in der Wintersaison) und die Stadt Salzburg (15.521 Betten in der Sommersaison). (APA/red)

Bettenauslastung1) für die Wintersaison 2018/2019 und die Sommersaison 2019 (in %)
Wintersaison Sommersaison
2018/2019 +/- Prozentpunkte zur Vorjahressaison 2019 +/- Prozentpunkte zur Vorjahressaison
Bundesländer
Burgenland 25 0,5 41,2 0,7
Kärnten 22,2 0,1 33,3 0,1
Niederösterreich 24,3 0,2 35 1,4
Oberösterreich 27 1,3 39 2,2
Salzburg 40,4 -0,4 34,7 0,9
Steiermark 29,1 -0,8 32,4 -0,1
Tirol 44,2 -0,1 34 0,6
Vorarlberg 38,4 -0,9 31,3 1
Wien 54,4 5,4 64,1 1,3
Österreich insgesamt1) 37,7 0,2 36,5 0,8
Kategorien
5-/4-Stern-Hotels 51,4 0,5 55,4 1,5
3-Stern-Hotels 37,9 0,2 41,7 0,5
2-/1-Stern-Hotels 31,5 0,7 29,7 0,4
Gewerbliche Ferienwohnungen/-häuser 38,6 -0,3 28,2 0,6
Übrige2) 34,3 1 34,2 1,3
Gewerblich gesamt 41,7 0,4 42,1 0,9
Privatquartiere nicht auf Bauernhof 21,3 0,1 20,2 0,7
Privatquartiere auf Bauernhof 16,7 -0,7 21,9 0,4
Private Ferienhäuser/-wohn. nicht auf Bauernhof 29,4 -0,5 20,7 0,4
Private Ferienhäuser/-wohn. auf Bauernhof 25,3 0,2 25,7 0,7
Privat gesamt 26,4 -0,2 21,4 0,5
Q: STATISTIK AUSTRIA, Beherbergungsstatistik 2018/19. – Erstellt am 16. Jänner 2020. – 1) Ohne Campingplätze. – 2) Kurheime, Jugendherbergen, Schutzhütten, Kinder-