Wenn Zusatzleistungen klug gestaltet werden, sind MitarbeiterInnen bereit, auf zehn Prozent des Gehaltes zu verzichten. Gleichzeitig steigen Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung.
Auf welchen Anteil des Gehalts würden Mitarbeiter verzichten – wenn man die richtige Zusatzleistung dafür bietet? Diese Frage, richtete der deutsche Personalvermittler Kienbaum an HR-Verantwortliche. Das Gegenstück – „Und worauf sind Sie tatsächlich bereit, zu verzichten?“ – richtete die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu als Kooperationspartner parallel an über 11.000 Angestellte.
Familienaffine Benefits gefragt
Rund 10,16 Prozent – so schätzt die Arbeitgeberseite – dürften weniger auf dem Gehaltszettel stehen, sofern die angebotenen Zusatzleistungen auf die individuellen Bedürfnisse des Empfängers zugeschnitten sind. Gelingt ein passgenaues Angebot, läge die Verzichtsbereitschaft durchschnittlich sogar bei 11,3 Prozent, sagen die Arbeitnehmer. Die teilnehmenden Unternehmen sind davon überzeugt, dass sie sich insbesondere durch Benefits im Bereich Familie differenzieren können. Als attraktivste Einzelleistung wird hier die Unterstützung bei der Kinderbetreuung genannt – 22 Prozent der Unternehmen bewerten diese als Alleinstellungsmerkmal.
Flexible Arbeitszeiten als Alleinstellungsmerkmal
„Wir unterscheiden zwischen Must-haves, also jenen Leistungen, die von Arbeitnehmern als selbstverständlich betrachtet werden, und sogenannten Nice-to-haves. Das sind besonders wertige Benefits, die perfekt zum Mitarbeiter passen“, heißt es bei kununu. Unter Must-haves fallen etwa kostenlose Snacks oder ein Firmenhandy. Als besonders attraktiv bewertet werden flexible Arbeitszeiten, Home Office oder betriebliche Altersvorsorge. Wer aus solch einem Angebot frei auswählen darf, ist sogar bereit zum Verzicht auf bares Geld. Das Anbieten von Zusatzleistungen dient Arbeitgebern daher sowohl zur Mitarbeitergewinnung als auch zur Bindung von einmal gewonnenen Top-Talenten an das Unternehmen.