Wachstum sichern: So bleiben Familienunternehmen dynamisch

24. Februar 2020 Drucken
Wachstum sichern: So bleiben Familienunternehmen dynamisch
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Familienunternehmen müssen sich vermehrt um neue oder zusätzliche Produkte und Dienstleistungen bemühen. Zudem steht Internationalisierung bei den meisten Familienbetrieben ganz oben auf der Liste.

Familienunternehmen müssen sich vermehrt um neue oder zusätzliche Produkte und Dienstleistungen bemühen. Zudem steht Internationalisierung bei den meisten Familienbetrieben ganz oben auf der To-do-Liste, heißt es in einer KPMG-Studie. 

60 Prozent der Familienunternehmen in Österreich berichten, dass ihr Umsatz in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen ist (Europa: 59 Prozent). Bei einem Drittel der österreichischen Betriebe (30 Prozent) ist der Umsatz konstant geblieben (Europa: 28 Prozent). Das Thema der Diversifikation rückt dabei immer mehr in den Mittelpunkt: 67 Prozent der österreichischen Betriebe (Europa: 50 Prozent) sagen, dass eine Diversifikation mittels neuer Produkte und Dienstleistungen für den Erfolg in den kommenden zwei Jahren äußerst wichtig oder sehr wichtig ist und 13 Prozent (Europa: 12 Prozent) planen bereits im kommenden Jahr ihr Angebot zu erweitern. Familienunternehmen möchten verstärkt in andere Bereiche diversifizieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Das wird durch sich immer schneller verändernde Kundenbedürfnisse unterstützt. Demgegenüber haben 27 Prozent der Familienunternehmen in Europa und Österreich weiterhin vor, in ihr Kerngeschäft zu investieren.

1.600 Familienunternehmen in Europa befragt

Diese Zahlen gehen aus der diesjährigen Studie „European Family Business Barometer“ hervor, die von KPMG und European Family Businesses (EFB) durchgeführt wurde. Dazu wurden europaweit rund 1.600 Familienunternehmen zu aktuellen Herausforderungen und ihren Zielen befragt.

Zukunftsperspektiven

Auf der Agenda stehen weitere Investitionsvorhaben: Ein Viertel (25 Prozent) der europäischen sowie österreichischen Familienunternehmen wird in den kommenden zwölf Monaten in Innovationen sowie neue Technologien investieren. Als wichtigste Bereiche werden in Österreich Data & Analytics (20 Prozent), vernetzte Lieferketten (19 Prozent) sowie Industrie 4.0 (17 Prozent) genannt.

Wachstum durch Internationalisierung

Im Zuge dessen hat ein Drittel (35 Prozent) der österreichischen Unternehmen vor, in Europa und etwa ein Fünftel (22 Prozent) in Asien zu wachsen. 14 Prozent der Betriebe planen im nächsten Jahr fokussiert in Internationalisierung zu investieren. Außerdem haben sich 26 Prozent das Ziel gesetzt, in den kommenden zwei Jahren auch geografisch zu wachsen.

Innovationen haben Priorität

Ein gemeinsames Ziel europäischer und österreichischer Familienunternehmen ist das Streben nach Innovation. 74 Prozent der österreichischen Betriebe (Europa: 72 Prozent) möchten in den kommenden zwei Jahren innovativer werden.

Weiterbildung für Digitalisierung

In diesem Zusammenhang setzen sich Familienunternehmen dafür ein, dass ihre Mitarbeiter mit den notwendigen Fähigkeiten ausgestattet sind, welche die Digitalisierung am Markt fordert. 72 Prozent der Befragten in Österreich geben an, dass die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter in den nächsten zwei Jahren an Bedeutung gewinnen wird. In Europa liegt der Wert bei 64 Prozent. „Diese Bereitschaft, sich ständigen Veränderungen anzupassen, hat bei vielen Betrieben dazu geführt, dass sie über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte am Markt erfolgreich sein konnten“.

Vom Senior zum Junior

Die Frage der Nachfolge bleibt weiterhin eines der wichtigsten Themen: 84 Prozent aller europäischen Familienunternehmen haben ein Familienmitglied als CEO, während dies in Österreich nur bei 51 Prozent der Betriebe der Fall ist. 40 Prozent der heimischen Unternehmen gehen davon aus, dass der nächste CEO ein Familienmitglied sein wird, während dies europaweit 62 Prozent glauben. 39 Prozent der österreichischen Unternehmer möchten das Unternehmen in der Familie halten (Europa: 35 Prozent), 32 Prozent planen die Geschäftsführung an die Nachfolge zu übergeben (Europa: 33 Prozent) und 20 Prozent die strategische Unternehmensleitung (Europa: 27 Prozent).

Mehr als die Hälfte haben Mitarbeiterstand erhöht

Weitere Ergebnisse österreichischer Familienunternehmen im Überblick:

  • 67 Prozent geben an, dass Cyber Security äußerst relevant beziehungsweise sehr relevant ist.
  • Für 65 Prozent ist Nachhaltigkeit wesentlich für ihre Unternehmensstrategie.
  • 53 Prozent haben ihren Personalstand erhöht
  • 81 Prozent der Unternehmen sehen Kapitalmärkte nicht als Finanzierungsoption.

Methode

Das European Family Business Barometer untersucht jährlich aktuelle Trends im Bereich Familienunternehmen und wird gemeinsam von European Family Businesses (EFB) und KPMG durchgeführt. Das europäische Familienunternehmensbarometer basiert auf den Ergebnissen einer Online-Umfrage. Insgesamt wurden im Zeitraum von 13. Mai bis 19. Juli 2019 1.613 Familienunternehmen in 27 Ländern befragt.

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