EIB vergab im Vorjahr 1,55 Mrd. Euro an Krediten in Österreich

27. Februar 2020 Drucken
EIB vergab im Vorjahr 1,55 Mrd. Euro an Krediten in Österreich
EIB-VizeprÀsident Andrew McDowell © APA

Die EuropĂ€ische Investitionsbank (EIB) hat 2019 Kredite in Höhe von rund 1,55 Milliarden Euro in Österreich vergeben. Die Gesamtsumme ist um knapp 400 Millionen Euro höher als im Vorjahr.

Die EuropĂ€ische Investitionsbank (EIB) hat 2019 Kredite in Höhe von rund 1,55 Milliarden Euro in Österreich vergeben. Es sei ein „sehr gutes Jahr“ gewesen, sagte der fĂŒr Österreich zustĂ€ndige EIB-VizeprĂ€sident Andrew McDowell in BrĂŒssel.

Die Gesamtsumme sei um knapp 400 Millionen Euro höher als im Vorjahr. 2018 wurden laut der EIB 1,184 Mrd. Euro vergeben.

Über dem Schnitt

Zudem liegt der Betrag ĂŒber dem FĂŒnf-Jahres-Schnitt von 1,4 Mrd. Euro, so die Bilanz. Insgesamt beliefen sich die hierzulande laufenden EIB-Kredite Ende 2019 auf 16,3 Mrd. Euro, die sich auf fast hundert GeschĂ€ftspartner aufteilen.

KMU und Klima

Die EuropĂ€ische Investmentbank konzentriert sich in Österreich vor allem auf Umwelt- und Klimaprojekte, Innovation und Klein- und MittelstĂ€ndische Unternehmen. Die Zusammenarbeit mit Banken, die zwischen Firmen, die zu klein sind, um alleine ein Darlehen zu bekommen, und der EIB vermitteln, laufe sehr gut, zeigte sich der EIB-VizeprĂ€sident zufrieden.

Drei große F&E-Projekte in Österreich

Im Bereich Forschung und Entwicklung hebt die EuropĂ€ische Investitionsbank 2019 vor allem drei Transaktionen hervor. FĂŒr den österreichischen Entwickler von Videostreaming-Technologie Bitmovin stellte die Bank eine Finanzierung von bis zu 20 Mio. Euro bereit. An die Marinomed Biotech AG mit Sitz in Wien, die Therapien fĂŒr Allergie-, Atemwegs- und Augenerkrankungen entwickelt, wurden 15 Mio. Euro vergeben. Und neun Mio. Euro gingen an den Linzer Roboterentwickler Robart.

Über dem normalen Risikoprofil

Die EIB hat somit Kredite in Bereichen vergeben, die ein höheres Risiko bergen, als die Bank normalerweise einzugehen bereit ist, wie der Vize-PrĂ€sident erklĂ€rte. Doch stehen dahinter strategische Überlegungen. Oft wĂŒrden innovative Start-ups im weiteren Verlauf der Unternehmensentwicklung an die USA oder China verkauft, so McDowell. Mit Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation wolle man diese innerhalb der EuropĂ€ischen Union halten.

Green Loan

Ein weiteres „Highlight“ des Jahres 2019 ist laut EIB das erste „grĂŒne Darlehen“ („Green Loan“) der Bank in Österreich, das an die Energie Steiermark vergeben wurde. Das Unternehmen mit Sitz in Graz bekam im November eine spezielle Klimaschutzfinanzierung in der Höhe von 90 Mio. Euro zugesprochen.

Klimaoptimiertes Bauen in Wien

Auch ihre erste „Klimapartnerschaft“ schloss die EuropĂ€ische Investitionsbank, die nach den Vorstellungen der EU-Kommission im Rahmen des „Green Deals“ als Klimabank auftreten wird, Ende JĂ€nner 2020 mit einer österreichischen Stadt. Projekte der Stadt Wien in den Bereichen Wohnbau, Energie, Abfallwirtschaft und Transport sollen nun verstĂ€rkt darauf geprĂŒft werden, ob sie durch ihren Beitrag zum Klimaschutz fĂŒr eine Finanzierung durch die EIB geeignet sind.

Wien unter den Ersten

Wien habe als erste europĂ€ische Metropole sein Interesse an dem Konzept mitgeteilt, erklĂ€rte der aus Irland stammende EIB-VizeprĂ€sident McDowell. Die EuropĂ€ische Investitionsbank und die Stadt haben bereits verschiedene Projekte in Höhe von insgesamt einer Mrd. Euro gemeinsam durchgefĂŒhrt, die meisten davon betrafen Energieeffizienzmaßnahmen in Gemeindebauten. (APA)