Die unklare Situation der 232.000 Mitarbeiter im Tourismus ist der Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer, ein Dorn im Auge: „Sie wollen Sicherheit und sie wenden sich in erster Linie an ihre Arbeitgeber. Die brauchen ganz rasch konkrete Informationen, wie es jetzt weitergeht.“
„Die dadurch entstandene Unsicherheit ist nicht notwendig und so ziemlich das letzte, was unser Land in dieser Ausnahmesituation braucht“, fordert Reitterer rasch Klarheit darüber, ob, wann und wie der Lebensunterhalt der Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Tourismus-Branche gesichert ist, die nach den Betriebsschließungen nach § 20 Epidemiegesetz vor dem finanziellen Nichts stehen: „Dass die Lebensmittelversorgung gesichert ist, reicht nicht. Die Lebensmittel müssen auch bezahlt werden.“
100 Millionen für heimischen Tourismus
Die Bundesregierung hat unterdessen nach einem Beschluss im Ministerrat als Soforthilfe Überbrückungsfinanzierungen mit einem Haftungsrahmen bis zu einer Höhe von 100 Millionen Euro für den heimischen Tourismus bereitgestellt.
Der Bund finanziert eine einmalige Haftungsgebühr von einem Prozent der Kreditsumme und dann eine jährliche Gebühr von 0,8 Prozent. Das heißt, bei voller Ausschöpfung und einer dreijährigen Laufzeit würden der Republik Kosten bis zu 3,4 Mio. Euro entstehen. Die Laufzeit der Kredite werde wohl zumindest drei Jahre betragen, sagte vergangene Woche ÖHT-Vorstand Wolfgang Kleemann. Er geht davon aus, dass die Branche mit den nun zugesagten 100 Mio. Euro Kreditvolumen auskommen wird.