Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) betonte in einer Video-Pressekonferenz, dass man den Kindern nicht nur bestmögliche Bildungschancen, sondern auch Chancengleichheit auch in Zeiten der Coronavirus-Krise bieten wolle. „Wie wir in den vergangenen Wochen festgestellt haben, waren acht Prozent der Schüler – etwa 2.000 Heranwachsende – für die Lehrer gar nicht oder fast nicht erreichbar“, sagte Schöbi-Fink. Nach einer Woche intensivsten Einsatzes von Lehrern, Begleitlehrern und Schulsozialarbeitern habe sich diese Zahl auf 200 Schüler reduziert. Es gelte dennoch: „Wir wollen kein Kind verlieren“, unterstrich die Landesrätin.
In vielen dieser Fälle verfügten die Schüler nicht über die entsprechende digitale Ausrüstung, um dem Unterricht folgen oder Aufgaben erledigen zu können. Der Bund habe zwar die Bereitstellung von Geräten angekündigt, „so lange wollen wir aber nicht warten“, sagte Schöbi-Fink. In Vorarlberg solle möglichst jedes Kind mit einem Endgerät – PC, Laptop, Notebook – ausgerüstet werden.
Aufruf an Unternehmen
In diesem Sinne startete Projektleiter Joachim Heinzl (Geschäftsführer der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH) den Aufruf an Unternehmen und Bürger, noch funktionstüchtige, aber nicht mehr gebrauchte Hardware zu spenden. Wer etwas beizutragen hat, kann sich auf der Seite eintragen, die Geräte werden abgeholt. Nach der Neuaufsetzung der PC wird die benötigte Software installiert, anschließend kommen die Computer an die Schulen, wo sie die Lehrer an jene Schüler weitergeben, die sie brauchen. „Die Lehrpersonen haben diesbezüglich den besten Überblick“, sagte Schöbi-Fink.
Eine Besonderheit ist, dass die Geräte bei den Schülern verbleiben, also in ihren Besitz übergehen. „Sie können die Geräte sicher noch zwei bis drei Jahre nützen“, sagte Heinzl. Laut Udo Filzmaier (Bildungssprecher der Vorarlberger Industrie) sollen bereits Anfang nächster Woche die ersten 200 Computer an die Schulen kommen. „Die Industrie unterstützt das Projekt finanziell und mit Ressourcen“ so Filzmaier. (APA/red)
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