Coronavirus-Nachwehen: Sommer-Auslastung bei 30 bis 50 Prozent

05. Juni 2020 Drucken
Coronavirus-Nachwehen: Sommer-Auslastung bei 30 bis 50 Prozent
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Die scheidende Obfrau der Bundessparte Tourismus in der Wirtschaftskammer, Petra Nocker-Schwarzenbacher, sieht die Branche vor einer schwierigen Sommersaison. Die Auslastung dürfte deutlich niedriger sein als gehofft.

Das Coronavirus mag zwar langsam aber sicher abflauen, die Konsequenzen für die heimische Wirtschaft sind aber nach wie vor sehr groß:  „Es wird ein sehr herausfordernder Sommer, es wird schwierig werden“, sagte die Obfrau der Bundessparte Tourismus in der Wirtschaftskammer am Freitag in der Ö1-Sendung „Saldo“ des ORF-Radio. Sie rechnet mit einer Coronavirus-bedingten Auslastung der Betriebe zwischen 30 und 50 Prozent.

Bis die Gästezahlen wieder auf Vorkrisenniveau zurückkehren, werde es noch dauern. „Ich hoffe, dass wir 2021/2022 wieder diese Zahlen, die wir so dringend brauchen erreichen werden“, so Nocker-Schwarzenbacher. Auch bis der „Rucksack an Schulden“ wieder abgebaut ist, werde es wohl noch dauern.

Rasches Handel macht Coronavirus nicht vergessen

Die Regierung habe in der Coronaviruskrise zwar rasch gehandelt – mit den Haftungen und Überbrückungskrediten der Regierung sei „sicherlich der richtige Schritt getan worden“ – aber es müsse auch bedacht werden, dass diese Hilfen alle wieder zurückgezahlt werden müssen. „Es sind da keine Geschenke dabei – es sind Hilfen, aber das wird uns noch jahrelang nachhängen“, sagte die Tourismusvertreterin.

Jetzt gebe es zusätzlich noch den Fixkostenzuschuss, für diesen brauche es aber eine deutliche Ausweitung des Zeitraums. Aktuell könne der Zuschuss für maximal drei Monate beantragt werden. „Hier muss es mindestens zu einer Verdoppelung kommen“, forderte Nocker-Schwarzenbacher.

Zu ihrem Abschied als Obfrau Ende Juni sagte Nocker-Schwarzenbacher erneut, WKÖ-Präsident Mahrer sei an sie herangetreten und wolle ein neues, eigenes Team bilden. „Wahrscheinlich stimmt die Chemie nicht ganz“, so die scheidende Obfrau auf die Frage, warum sie nicht Teil dieses neuen Teams sein werde. Als ihr Nachfolger sei Sacher-Chef Matthias Winkler im Gespräch gewesen, er habe aber nach ihren Informationen bereits abgesagt, sagte Nocker-Schwarzenbacher am Freitag.

Die wichtigsten Links von Behörden und Institutionen für Unternehmen rund um das Coronavirus finden sich hier.