Damit heimische Betriebe das Aufschwung- und Wachstumspotenzial der Digitalisierung ausschöpfen können, brauchen sie das Digitalisierungs-Know-how der Forschungseinrichtungen und ein starkes Partner-Netzwerk – beides stellen in Österreich sogenannte Digital Innovation Hubs zur Verfügung, die über das gleichnamige Programm der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert werden.
„KMU haben im Bereich der digitalen Kompetenzen schließlich Aufholbedarf“, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck in Innsbruck. Der Hub soll sich schließlich zu einer „Plattform für Unternehmen mit unterschiedlichem Digitalisierungsgrad entwickeln“, wünschte sich der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk. Es gehe bei diesem vornehmlich darum „digitales Wissen in die Wirtschaft zu tragen“, ergänzte er.
5 Millionen Euro für KMU
Schramböck wiederum bezeichnete ebenjenes Digitalisierungswissen als entscheidenden „Hebel“, der wirtschaftliche Innovationen und Zukunftsperspektiven ermögliche. Themen wie etwa „E-Commerce und Cloud-Dienstleistungen“ seien gegenwärtig nicht nur wegen der Coronakrise wichtig. Der „Digital Innovation Hub West“ (DIH-West) sei diesbezüglich ein „praxisnaher Know-how-Lieferant“. Insgesamt nehme man für Innovation Hubs in ganz Österreich fünf Mio. Euro in die Hand. Damit wolle man erreichen, gute „Rahmenbedingungen auch für kleine Unternehmen zu gewährleisten“, ergänzte Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Dazu bündle man nunmehr unter anderem die Kräfte von Bund, Land und Fachhochschulen.
Die wissenschaftliche Leiterin des DIH-West, Ruth Breu, sprach in Bezug auf diese Bündelung von einem „breiten Angebot für alle Unternehmen“. Zugleich wollte man aber auch mit ganz spezifischen Themen auf „innovative Unternehmen“ zugehen. 15 Experten seien im DIH-West dazu in der Lage etwa Gebiete wie Data Science, IT-Security oder Künstliche Intelligenz (KI) abzudecken. Bei den Angeboten agiere man ab sofort „agil“ und „lerne noch dazu“, was die Bedürfnisse der KMU betreffe.
Vier Zentren für Digitalisierung
Im DIH West können Westösterreichs KMU für ihre digitale Transformation über vier sogenannte Digitalzentren an den Standorten Dornbirn, Innsbruck, Kufstein und Salzburg auf das Digitalisierungs-Know-how der heimischen Forschungseinrichtungen zugreifen. Unterstützt wird diese Zusammenarbeit mit insgesamt 2,5 Millionen Euro aus Mitteln der öffentlichen Hand. Fördergeber sind das BMDW sowie anteilig mit jeweils 50 Prozent der vor Ort investierten Mittel die Länder Tirol, Salzburg und Vorarlberg.
Die Förderzusage für den DIH West im Rahmen der ersten Ausschreibung im FFG-Programm Digital Innovation Hubs erfolgte im Vorjahr an ein Konsortium aus dreizehn Partnern unter dem Lead der Universität Innsbruck. Westösterreichs Unternehmen stehen im DIH West acht Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die ITG – Innovationsservice für Salzburg, die Standortagentur Tirol, die Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) sowie die WK Tirol und Industriellenvereinigung Tirol als Digitalisierungspartner zur Seite. (APA/red)