Gehaltsreport: So viel verdient Österreich

21. Juli 2020 Drucken
Gehaltsreport: So viel verdient Österreich
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Auch wenn Corona in vielen Bereichen die Karten neu gemischt hat, eines ist und bleibt weiterhin Thema für Österreichs Arbeitnehmer: Das Gehalt. Die Jobplattform StepStone Österreich hat sich die Zahlen angesehen: Immer noch sind es gut ausgebildete Männer in Top-Positionen, die das Gehaltsschema anführen.

Im Schnitt verdienen österreichische Fachkräfte rund 44.000 Euro brutto im Jahr, und das quer durchs Land und durch alle Branchen. Mit der Karrierestufe steigt allerdings auch das Gehalt – von ganz unten bis ganz oben sogar um mehr als das Doppelte. So verdient man im oberen Management mittlerweile mehr als 100.000 Euro, im mittleren immerhin noch rund 66.000 Euro und im unteren Management noch rund 52.000 Euro pro Jahr brutto. Zu diesem Ergebnis kommt der Gehaltsreport von der Jobplattform StepStone.

Branchensieger sind die Pharmabranche und Medizintechnik: Rund 56.000 bzw. 55.000 Euro brutto pro Jahr nehmen Mitarbeiter hier mit nach Hause, während es im Versicherungsbereich beispielsweise „nur“ 49.000 Euro sind. Am unteren Ende der Nahrungskette liegen Angestellte in der Hotellerie (rund 38.000 Euro jährlich) und die Textilbranche (rund 32.000 Euro jährlich).

„Hier zeigt sich deutlich das Gefälle zwischen Berufen, für die es eine hohe Qualifikation und langjährige Ausbildung braucht, und jenen, die oftmals von Frauen in Teilzeitjobs erledigt werden“, kommentiert Barbara Oberrauter-Zabransky, Studienleiterin bei StepStone Österreich, die Zahlen. „Je höher die Qualifikation, desto besser wird auch bezahlt.“

Gehaltsreport: „Systemrelevante“ Berufsfelder bezahlen schlecht

Umgekehrt schlägt sich die Nachfrage nach vermehrt als „systemrelevant“ bezeichneten Berufen nicht zwangsläufig in besseren Gehältern nieder: So zählen die Bereiche Consulting, Management und Immobilien mit je mehr als 50.000 Euro Bruttojahresgehalt zu den bestbezahlten Berufsfeldern, während Berufe wie das Gesundheitswesen und der Einzelhandel (39.000 bzw. 38.000 Euro jährlich) weit abgeschlagen liegen.

„In den letzten Monaten hat sich die „Corona-Schere“ geöffnet: Manche Unternehmen schreiben Rekordgewinne, wie etwa die Pharmabranche oder Labore, in anderen Branchen braucht der Aufschwung etwas länger. Gleiches gilt für die Beschäftigten: Für manche ging es höchstens kurzfristig schlecht, etwa IT-Experten und Techniker, während gering Qualifizierte und Berufseinsteiger möglicherweise länger auf Jobsuche sein werden“, sagt StepStone-Gehaltsexperte Conrad Pramböck.

„Teilweise ist das Argument Corona berechtigt, keine Gehaltserhöhungen geben zu wollen, wenn der Arbeitgeber massive Umsatzeinbrüche erlebt hat. In anderen Fällen habe ich auch schon erlebt, dass sowohl der Vorstand als auch die Mitarbeiter alle Programme mittragen, solange nur dabeisteht: ,Wegen Corona‘. Unter diesem Stichwort gehen derzeit manche Aktionen durch, bei denen es noch im vergangenen Jahr massiven Widerstand gegeben hätte“, so  Pramböck weiter.

Die wichtigsten Links von Behörden und Institutionen für Unternehmen rund um das Coronavirus finden sich hier.