Die EU-Kommission hatte das Thema Anfang des Jahres erstmals angesprochen. Im Jänner forderte sie gemeinsame Regeln der Rundung im Handel und kündigte Konsultationen mit den Mitgliedstaaten an. Eine Abschaffung der kleinsten Münzen strebe sie zunächst aber nicht an, hieß es damals, auch wenn dadurch Kosten für Transport und Herstellung und die Mühe beim Zählen gespart werden könnten.
Die Kommission hat dazu nun eine öffentliche Konsultation zur Verwendung der 1- und 2-Cent Münzen gestartet. Diese läuft 15 Wochen, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung einzubringen. Nach den EU-Vorschriften sollten die EU-Organe regelmäßig die Verwendung der unterschiedlichen Stückelungen von Euro-Münzen im Hinblick auf Kosten und öffentliche Akzeptanz prüfen. Bei dieser Bewertung wird geprüft, ob die Vorschrift eingeführt werden sollte, Barzahlungen auf fünf 5 Cent zu runden. Dies könnte dazu führen, dass 1- und 2-Cent-Münzen schrittweise abgeschafft werden. Die Rückmeldungen fließen in die Folgenabschätzung ein, in der die Kommission wirtschaftliche, umweltrelevante und soziale Aspekte berücksichtigt. Auf dieser Basis wird die Kommission Ende 2021 entscheiden, ob ein Vorschlag für Rundungsregeln bei Barzahlungen im Euroraum gerechtfertigt ist.
Münzen: In einigen Ländern wird aufgerundet
In einigen EU-Ländern – etwa Finnland, Holland und Italien – wird im Handel bereits seit Längerem auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet. In Österreich hatten sich im Jänner die politischen Parteien dafür ausgesprochen, dass bei einem „Aus“ für die Cent-Münzen mit kleinem Nennwert die Preise nicht zuungunsten der Konsumenten aufgerundet werden. Lediglich die FPÖ hatte die Pläne zur Abschaffung abgelehnt.
Laut Europäischer Zentralbank (EZB) waren bis Ende 2019 rund 36,7 Milliarden Ein-Cent- und etwa 28,2 Milliarden Zwei-Cent-Münzen in der Eurozone in Umlauf gebracht worden. Sie machen damit fast die Hälfte aller in Umlauf befindlichen Euro-Münzen aus. Eine Ein-Cent-Münze ist in der Herstellung teurer als ihr Nennwert. (APA/red)