Die Europäische Zentralbank (EZB) muss sich laut Chefin Christine Lagarde darauf vorbereiten, nötigenfalls einen digitalen Euro zur Ergänzung von Banknoten und Münzen auszugeben. Die Europäer nutzten zunehmend digitale Wege beim Geldausgeben, beim Sparen und auch bei ihren Investitionen, teilte die Notenbankchefin am Freitag mit.
Die EZB habe die Aufgabe, für Vertrauen in die Währung zu sorgen. „Das bedeutet sicherzustellen, dass der Euro fit ist für das digitale Zeitalter. Wir sollten vorbereitet sein, einen digitalen Euro bereitzustellen, sollte der Bedarf aufkommen.“
EZB: Entscheidung steht noch aus
Die EZB veröffentliche dazu einen umfassenden Bericht einer Arbeitsgruppe, die sich mit den Vorteilen und Risiken eines digitalen Euro beschäftigte. Nach Auffassung der Währungshüter stellt ein digitaler Euro die Notenbank zwar vor Herausforderungen. Diese könnten jedoch mit angemessenen Strategien in der Ausgestaltung der digitalen Währung angegangen werden. Bisher habe der Rat der Europäischen Zentralbankallerdings noch keine Entscheidung gefällt, ob ein digitaler Euro bereitgestellt werden soll.
Die EZB beschäftigt sich gerade auch mit der möglichen Abschaffung kleiner Cent-Münzen. Laut Europäischer Zentralbank (EZB) waren bis Ende 2019 rund 36,7 Milliarden Ein-Cent- und etwa 28,2 Milliarden Zwei-Cent-Münzen in der Eurozone in Umlauf gebracht worden. Sie machen damit fast die Hälfte aller in Umlauf befindlichen Euro-Münzen aus. Eine Ein-Cent-Münze ist in der Herstellung teurer als ihr Nennwert. (APA/red)