Im Oktober hat sich der Beschäftigtenabbau in sogar wieder beschleunigt. Während der Einkaufsmanagerindex der Bank Austria anstieg und der aktuelle Indikator auf das stärkste Wachstum seit fast zwei Jahren hinweist, sank der Beschäftigtenindex auf den niedrigsten Wert seit Juni. „Aufgrund des Kurzarbeitsprogramms, das von der heimischen Industrie stärker genutzt wird als von anderen Branchen, erfolgte bislang nur eine geringe Anpassung des Beschäftigtenstands an die gesunkene Auslastung in der COVID-19-Krise“, räumte Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl am Mittwoch in einer Aussendung ein.
Der Experte geht davon aus, dass sich die in der Sachgütererzeugung günstigere Konjunktur im Vergleich zu anderen Sektoren der österreichischen Wirtschaft vorteilhaft auswirken dürfte. Die Arbeitslosenquote werde mit durchschnittlich knapp unter 5 Prozent 2020 deutlich unter den 10 Prozent in der Gesamtwirtschaft liegen, so Pudschedl.
Industrie: Steigende Nachfrage aus dem In- und Ausland
Die Betriebe verzeichneten im Herbst sowohl aus Österreich als auch aus dem Ausland eine gesteigerte Nachfrage. Gut lief es insbesondere für die Investitionsgüterindustrie und die Erzeuger von Halbfertigprodukten, während die Konsumgüterindustrie weniger Neuaufträge einbuchen konnte. Die höhere Nachfrage sorgte für einen leichten Preisanstieg.
Gleichzeitig steigt seit Beginn der Coronakrise steigt die Sorge, qualifizierte Mitarbeiter nicht ans Unternehmen binden zu können. 86 Prozent der internationalen Führungskräfte fürchten, Fachkräfte nicht auf Dauer an das Unternehmen binden zu können. Hauptursache sind Corona-bedingte Gehaltskürzungen und die fehlende Perspektive auf Gehaltserhöhungen. (APA/red)