Der Lockdown in Ostösterreich betrifft zwar das Bekleidungsgewerbe rein rechtlich nicht. Der wirtschaftliche Schaden ist dennoch enorm. Der Grund: Die Kunden bleiben aus. Wie schon bei den vorangegangenen Lockdowns sind die Konsumentinnen und Konsumenten hochgradig verunsichert, weil fälschlicherweise suggeriert wird, dass neben dem Handel auch Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe geschlossen wären. Das hat zur Folge, dass die Umsätze der Betriebe mangels Kundenfrequenz völlig einbrechen. Die dadurch entstehenden Verluste werden nur zu einem geringen Teil ersetzt.
Mittlerweile sind auch die Altaufträge zu Gänze abgearbeitet und die Betriebe auf Neuaufträge angewiesen. „Nach über einem Jahr ohne Veranstaltungen, Feste, Bälle, Hochzeiten oder andere Anlässe, wo hochwertige Kleidung gefragt ist, sind die Betriebe finanziell ausgeblutet. Es bedarf dringend zusätzlicher finanzieller Unterstützung für die indirekt von den Schließungen betroffenen Branchen“, fordert Bundesinnungsmeisterin Christine Schnöll.
Bekleidungsgewerbe mit 6.400 Betrieben
Die Bekleidungsgewerbe umfassen rund 6.400 Betriebe mit 8500 Mitarbeitern und haben einen EPU-Anteil von 71 Prozent. Dabei sind maßgefertigte Kleidungsstücke von heimischen Herstellern durchaus gefragt. Die Zahl der Betriebe ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und die Zugänge bei Meisterprüfungsabsolventen und Lehrlingen sind stabil.
Die Branchen brauchen nun rasche Öffnungsperspektiven, nicht nur in Ostösterreich. Ein Wiederaufleben von Gastronomie, Hotellerie und Events wäre essentiell, um neuen Bedarf zu schaffen. Dies gilt auch für die in den Branchenverbund fallenden Textilreiniger und Wäscher, die insbesondere durch die Schließung der Gastronomie und Hotellerie in Bedrängnis geraten sind. Selbstverständlich werden alle Hygienemaßnahmen der Regierung umgesetzt, um die Gesundheit der Kunden, Mitarbeiter und Betriebsinhaber optimal zu schützen.
Tests und Impfungen sind der Schlüssel, um sicher wirtschaften zu können. Schnöll setzt deshalb große Hoffnungen in die Öffnungsschritte, die ab Mai in Aussicht gestellt wurden. „Wenn nicht bald positive Schritte folgen, sehe ich die Existenz vieler Betriebe gefährdet“, betont Schnöll.
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