Wiener Büromarkt: Deutlicher Dämpfer im zweiten Quartal

06. Juli 2021 Drucken
Wiener Büromarkt: Deutlicher Dämpfer im zweiten Quartal
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Der Trend zu Home-Office macht Unternehmer vorsichtig und lässt den künftigen Flächenbedarf offen. Experten erwarten eine Trendumkehr im 4. Quartal.

Im zweiten Quartal lag die Vermietungsleistung bei lediglich 15.250 Quadratmeter – das ist einer der geringsten Werte seit fünf Jahren. Im Vergleichszeitrum zum Vorjahr sind die Vermietungen damit um 50 Prozent geringer ausgefallen, heißt es im aktuellen Büromarkt-Update von OTTO Immobilien. Hintergrund dürfte eine corona-bedingte Verunsicherung vieler Unternehmer sein, analysiert Steven Bill Scheffler, Teamleiter Bürovermietung bei OTTO Immobilien. „Vielen Unternehmen ist unklar, welche langfristigen Auswirkungen Home-Office auf ihren Flächenbedarf hat bzw. ob die dadurch eingesparten Flächen im Gegenzug für Besprechungs- oder Sozialräume benötigt werden,“ so Scheffler. „Wir gehen davon aus, dass sich nach abgeschlossener Evaluierung des Bedarfs dieser Trend spätestens im vierten Quartal umkehren wird“, meint Scheffler.

Auf die Nominalmieten habe diese Entwicklung keine Auswirkungen, sie sind weiterhin stabil, eine Preiskorrektur sei im Gegensatz zu anderen internationalen Metropolen ausgeblieben, erklärt Scheffler: „Die Nachfrage nach hochwertigen Flächen in erstklassigen Lagen ist konstant hoch und die Nachfrage übersteigt das Angebot“. Als Novum am Wiener Büromarkt beobachtet er allerdings großflächige Untervermietungen, wie etwa am Wiener Hauptbahnhof. Auch diese seien ohne nennenswerte Preisabschläge sondern auf Niveau der Hauptmietverhältnisse abgeschlossen worden. 

Büromarkt: Leerstandsquote leicht gestiegen

Die größte Vermietung fand laut Vienna Research Forum mit 5.240 Quadratmeter im Submarkt Prater/Lassallestraße statt. Sie entspricht rund 34 Prozent der Vermietungsleistung im Q2. Eine weitere größere Vermietung wurde im Submarkt Innere Bezirke/CBD mit 1.100 Quadratmeter registriert. Insgesamt wurden 38 Vermietungen verzeichnet (2 mehr als im Vorquartal und im Q2 2020).100 Prozent der Fläche entfallen auf Neuvermietungen. Im Q2 gab es mit ca. 6.700 Quadratmeter auch besonders viele Untervermietungen. Diese werden vom VRF jedoch nicht in der Vermietungsleistung berücksichtigt.

Die Leerstandsquote betrug 4,1 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorquartal (3,9 Prozent) leicht gestiegen. Die niedrigste Leerstandsquote wurde mit 2,4 Prozent im Submarkt Innere Bezirke – CBD registriert, die höchste mit 14,9 Prozent im Submarkt Airport City Vienna.

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