Die wöchentlichen Aktivitätsindikatoren deuten für Juli auf ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um rund 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Laut dem Konjunkturtest des WIFO von Juli beurteilten die heimischen Unternehmen die aktuelle Lage erneut optimistischer als im Vormonat, ihre Erwartungen trübten sich zuletzt jedoch leicht ein. „Vorlaufindikatoren zufolge wird die Aufschwungphase der österreichischen Volkswirtschaft anhalten. Die Dynamik der Konjunkturerholung dürfte während der Sommermonate einen Plafond erreichen“, so der Autor des WIFO-Konjunkturberichtes Christian Glocker.
Die Aufhebung der behördlichen Einschränkungen in vielen Branchen im Laufe des zweiten Quartals hatte eine deutliche Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung zur Folge. Diese betraf angebotsseitig vor allem den Bereich der konsumnahen Dienstleistungen (Handel, Gastronomie, Beherbergung, körpernahe Dienstleistungen). Die günstige Industrie- und Baukonjunktur hielt an. Die Erholung der österreichischen Wirtschaft setzte sich damit fort. Mit Blick auf die wöchentliche wirtschaftliche Aktivität zeigte sich zuletzt zwar eine Abschwächung der Dynamik, allerdings erreichte die Wirtschaftstätigkeit bereits wieder das Vorkrisenniveau (Durchschnitt im Jahr 2019 als fixe Referenzperiode). Das BIP war im Juli um 6,7 Prozent höher als im Vorjahr.
Wachstum: Dynamik erreicht bald Plafond
Vorlaufindikatoren deuten auf ein Anhalten der Aufschwungphase hin. Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests von Juli zeigen erneut eine Verbesserung der Lagebeurteilung, wenngleich sich die unternehmerischen Erwartungen zuletzt leicht eintrübten. Dass sich die Konjunktureinschätzungen nicht mehr so deutlich verbesserten wie in den Vormonaten, dürfte in erster Linie dem bereits hohen Niveau der Indikatoren geschuldet sein. Die Wachstumsdynamik sollte also demnächst den Plafond erreichen.
Nach wie vor zeigen sich deutliche inflationäre Tendenzen. In Österreich betrug die harmonisierte Inflationsrate im Juni 2,8 Prozent; sie übertraf damit abermals merklich jene des Euro-Raumes (+1,9 Prozent). Zwar tragen die Energiepreise weiterhin wesentlich zur Teuerung bei, ihr Anstieg ist jedoch auf das besonders niedrige Preisniveau des Vorjahres und somit auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Auch im Bereich Restaurants und Hotels stiegen die Preise zuletzt deutlich an, jene von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken veränderten sich hingegen kaum.
Auf dem Arbeitsmarkt setzte sich die Erholung fort. Nach vorläufiger Schätzung war die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Juli erneut etwas höher als im Vormonat, während die Arbeitslosigkeit stagnierte (+0,1 Prozent gegenüber Juni). Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote (nationale Definition) dürfte im Juli 7,7 Prozent betragen haben.