Lockdown: Wirtschafts-Hilfspaket für Betriebe und Beschäftigte notwendig

19. November 2021 Drucken
Lockdown: Wirtschafts-Hilfspaket für Betriebe und Beschäftigte notwendig
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Aus der Sicht der Wirtschaft sind die nun angekündigten Verlängerungen der Wirtschaftshilfen ein dringend notwendiger Schritt. WKÖ-Präsident Harald Mahrer: „Es ist ein richtiges und wichtiges Signal für die heimischen Betriebe und ihre Beschäftigten, dass die Regierung nun unsere Forderungen aufgreift und ein umfassendes Unterstützungspaket für Betriebe vorlegt.“

Nur, wenn die Betriebe und ihre Beschäftigten in dieser herausfordernden Situation jetzt die bestmögliche Unterstützung erhalten, ist es möglich, nach Aufhebung des Lockdowns weiter zu wirtschaften und damit Beschäftigung und Wachstum langfristig zu sichern. Umso wichtiger ist, dass die Wirtschaftshilfen für Unternehmen aller Größen und Branchen greifen“, sagt WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf.

Ein besonders wichtiges Element des Unterstützungspaketes ist die Corona-Kurzarbeit. „Klar ist, dass es die Corona-Kurzarbeit benötigt, solange pandemiebedingte Einschränkungen auf die Wirtschaft wirken. Für den Tourismus muss dieses bewährte Kurzarbeitsmodell bereits mit Saisonstart zur Verfügung stehen und in Anspruch genommen werden können“, so Kopf.

Ausfallsbonus, Verlustersatz und Härtefallfonds verlängert

Fixiert wurde die Verlängerung des Ausfallsbonus und des Verlustersatzes jeweils bis März 2022 mit einem Eintrittskriterium von 40 Prozent Umsatzeinbruch. Positiv ist, dass durch die Erweiterung des EU-Beihilfenrahmens höhere Obergrenzen beim Ausfallsbonus und beim Verlustersatz zur Verfügung stehen und diese auch durch die Bundesregierung national in Anspruch genommen werden.

Speziell zur Unterstützung von EPU und Kleinstunternehmen wird der Härtefall-Fonds bis März 2022 verlängert. Für die besonders betroffene Veranstaltungswirtschaft gibt die Ausdehnung des Veranstalterschutzschirms Perspektive. Im Sinne der Aufrechterhaltung der Liquidität sind die Verlängerung der Steuerstundungen und der Garantien bis Juni 2022 positiv zu bewerten.

Wirtschaftsbund: Hilfsmaßnahmen müssen unbürokratisch und rasch fließen

„Erneut einen bundesweiten Lockdown zu verhängen ist ein harter Schlag für die heimischen Betriebe, die Mitarbeiter und den gesamten Staatshaushalt. Gerade die Vorweihnachtszeit ist für viele die Haupteinnahmequelle des Jahres. Alle betroffenen Branchen müssen deshalb umfassend für die Verluste entschädigt werden“, so Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger.

Unternehmen müssen aufgrund des bevorstehenden Lockdowns mit großen Einbußen rechnen – in einer der umsatzstärksten Zeit für den heimischen Handel, die Gastronomie und die Hotellerie. Hilfsmaßnahmen wie etwa Ausfallsbonus, Härtefallfonds oder die Kurzarbeit müssen rasch und unbürokratisch verlängert werden.

Lockdown: Stationärer Handel erwartet Umsatzverluste von 2,7 Milliarden Euro

Das Handlungserfordernis ist aufgrund des Gesundheitsnotstandes in Österreich unbestritten. Es liegt aber auch in der Verantwortung des Handelsverbandes, auf die bevorstehende wirtschaftliche Notlage hinzuweisen. Ein harter Lockdown im Weihnachtsgeschäft bedeutet, dass wesentliche Teile des stationären österreichischen Handels existenziell gefährdet sind und selbstredend dessen Arbeitsplätze. Die Branche muss Umsatzverluste von rund 2,7 Milliarden Euro verkraften“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme. Viele heimische Händler, die ihre Lager vor dem Weihnachtsgeschäft aufgefüllt und dementsprechend Kapital in Ware gebunden haben, fürchten nun massive Liquiditätsengpässe.

Die wichtigsten Links von Behörden und Institutionen für Unternehmen rund um das Coronavirus finden sich hier.