5G-Einführung: US-Fluggesellschaften stellen sich weiter dagegen

16. Dezember 2021 Drucken
5G-Einführung: US-Fluggesellschaften stellen sich weiter dagegen
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Die Einführung von 5G in den USA könnte nach Ansicht von US-Fluggesellschaften der Erholung der Luftfahrtbranche nach der Pandemie wegen zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen einen Dämpfer verpassen.

Die Pläne der Telekommunikationsanbieter AT&T und Verizon, das C-Band-Spektrum für 5G-Mobilfunkdienste zu nutzen, sei „das größte und schädlichste Problem, dem wir gegenüberstehen“, sagte Scott Kirby, Konzernchef von United Airlines bei einer Anhörung vor dem US-Senat. „Wir wollen nichts mehr, als an einer Lösung zu arbeiten“, sagte Kirby zur 5G-Einführung.

Die Handelsgruppe Airlines for America (A4A) führte an, wenn die jüngsten Vorschriften der US-Flugaufsichtsbehörde FAA zum Umgang mit potenziellen Störungen durch 5G beispielsweise im Jahr 2019 vor der Pandemie in Kraft gewesen wäre, dass dann „etwa 345.000 Passagierflüge, 32 Millionen Passagiere und 5.400 Frachtflüge in Form von verspäteten Flügen, Umleitungen oder Annullierungen betroffen gewesen wären.“ Gary Kelly, Chef von Southwest Airlines, sagte, dass die FAA-Richtlinie „unseren Betrieb erheblich beeinträchtigen wird, sobald sie am 5. Jänner in Kraft tritt.“

In ihrer jüngsten Richtlinie verlangt die FAA eine Überarbeitung der Flughandbücher für Flugzeuge und Hubschrauber: Einige Flugmanöver, die Funkhöhenmesserdaten erfordern, sollen aus Sicherheitsgründen verboten werden, wenn 5G-C-Band-Breitbandsignale vorhanden sind. 5G-Einführung könnte zu möglichen Interferenzen mit der empfindlichen Flugzeugelektronik führen.

5G-Einführung mit C-Band-Diensten bis Anfang 2022 verschoben

Im November erklärten sich AT&T und Verizon bereit, die kommerzielle Einführung des drahtlosen C-Band-Dienstes bis zum 5. Jänner zu verschieben, nachdem die FAA Bedenken angemeldet hatte. Die Betreiber haben kein Interesse an einer weiteren Verzögerung bei der Nutzung der Frequenzen: In einer Auktion Anfang des Jahres hatte die Mobilfunkbranche mehr als 80 Mrd. Dollar (71 Mrd. Euro) auf den Tisch gelegt, um Zugang zum C-Band zu erhalten.

Die Fragestellung wie in den USA ist laut der Regulierungsbehörde RTR nicht auf Europa beziehungsweise Österreich übertragbar, hieß es auf APA-Anfrage. In Österreich sei ein ähnliches Frequenzband für 5G vergeben worden – und zwar der Frequenzbereich 3,4-3,8 GHz. (APA/red)